20. Jubiläum der Konrad Max Kunz Fördervereinigung

„(Fast) 20 Jahre Lobgesang“

Eine Chronik aus Zeitungsartikeln ab 2001 zusammengefasst von Ian Owen

Informationsmaterial aus den privaten Archiven von:

Dr. Katharina Kiss, Daniela von Glasow-Kalischek und Renate Spandl


2001

Bericht von Reinhold Tietz

Schwandorf. Es ist schon erstaunlich, an welchen großen Werke der Musikliteratur sich der Schwandorfer Oratorienchor während der kurzen Zeit seines Wirkens in der Stadt bereits herangewagt hat. Nach dem „Messias“ von Händel und den „Carmina Burana“ von Orff nun das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach am zweiten Adventssonntag in der Herz-Jesu-Kirche.

. . . Robert Schander, dem Dirigenten und anerkannten Organisator der Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung, war es gelungen, eine hochkarätige Aufführung zu gewinnen.

. . . Das wunderbar abgetönte Wiegenlied „Schlafe mein Liebster“, weitere feinsinnige Alt-Arien und ein Rezitativ brachte Mareike Schellenberger, die für die erkrankte Anna Schander eingesprungen war, untadelig zu Gehör. Ihre Sangesweise überzeugte vor allem durch die stets faszinierende Stimmfärbung und Tonreinheit.

. . . Immer wieder aber musste man den Oratorienchor bewundern, sei es in getragenen Choralmelodien oder in schnellen fungierten Chorsätzen.

. . . Dem genauen Dirigat Robert Schanders gelang es, dem Chor – einschließlich dem Jugendchor der Musikschule Schwandorf – und den Solisten immer die für die gerade erforderliche musikalische Darstellung nötige Einstimmung zu vermitteln. Der berechtigte heftige und langanhaltende  Beifall gab Schander recht: Es lohnt sich, solche Werke einzustudieren, wenn das Publikum in der vollbesezten Herz-Jesu-Kirche so begeistert darauf reagiert.

Weihnachtsoratorium in Schwandorf

„Zwei Stunden pure Musikfreude“

Das Weihnachtsoratorium des Oratorienchors Schwandorf in der Herz-Jesu-Kirche begeisterte die Zuhörer

Von Mechtild Angerer

Schwandorf. Musizierfreude und Professionalität bestimmten das Konzertereignis des vergangenen Wochenendes in Schwandorf: Mit seiner beachtlichen Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach in der Herz-Jesu-Kirche bewies Robert Schander mit seinem „Oratorienchor Schwandorf“ ein weiteres Mal die Leistungsfähigkeit dieses erst vor eineinhalb Jahre neu gegründeten Ensembles.

. . . Nach dem abschließenden Da-Capo-Chor „Herrscher des Himmels“ wurden die Ausführenden mit Standing Ovations zu mehreren Zugaben „genötigt“, wobei sich Schanders Idee, das Publikum – sprich: Das Volk bei dem Choral „Er ist auf Erden kommen arm“ nach evangelischer Tradition mitsingen zu lassen, leider nicht umsetzen ließ. Dennoch begeisterte diese Aufführung von Bachs Oratorium – der Oratorienchor Schwandorf dürfte sich seinen Platz unter den großen Oratorienchören der Region gesichert haben.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 11. Dezember 2001

„Fünf Paukenschläge kündigen großartige Leistung an“

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF.  . . . „Jauchzet, frohlocket, auf preiset die Tage, rühmet, was heute der Höchste getan!“

            Wahrhaft majestätisch ist dieser Eingangschor, kraftstrotzend, berstend von Energie und keine Widerrede duldend. Entsprechend groß sind die Anforderungen, die an Instrumentalisten und Sänger gestellt werden. Der Schwandorfer Oratorienchor und das Prager Barockorchester „Camerata Nova“ sind ihnen am Sonntag in der Herz-Jesu-Kirche auf beeindruckende Weise gerecht geworden. (…)

Flexibler und homogener Klangbild

            Das ist bei weitem nicht selbstverständlich. Nicht weniger Laienchöre verheben sich gewaltig beim Versuch, sich das „Weihnachtsoratorium“ Untertan zu machen; nicht wenigen ambitionierten Chorleitern möchte man raten: Lass die Finger davon! Schwandorf kann sich deshalb glücklich schätzen, mit dem Oratorienchor und seinem Leiter Robert Schander Musiker zu haben, bei denen Anspruch und Wirklichkeit erfreulich nahe beieinander liegen.


2002

Premiere in Schwandorf:

„Opernball mit der BGS-Big-Band“

Von Katja Schumann

Schwandorf. Seidene Stoffe rauschen zu Walzerklängen, ein Meer aus Licht und Farben – die Oberpfalzhalle erlebt am 19. Januar 2002 eine gesellschaftliche Premiere: den ersten Schwandorfer Opernball, organisiert vom Konrad-Max-Kunz-Förderverein, musikalisch umrahmt von der BGS-Big-Band.

„Ein Ereignis steht bevor“, kündigt Vereinsvorsitzender Robert Schander dem Ball an und bedankte sich beim Bundesgrenzschutz, der durch seine Unterstützung – vor allem seine musikalische mit der BGS-Big-Band – das Vorhaben erst ermöglicht habe.

. . . Der Ball solle letztlich helfen, junge Künstler aus der Region zu fördern, dadurch dass der gesamte Erlös einem eigens dafür eingerichteten Konto zugute komme.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 20. bzw. 21. April 2002

„Das war sehr schön. Und jetzt noch einmal“

Ein „unglaublich aussagekräftiger Satz“ / Wie der Oratorienchor Händels „Samson“ probt

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF. „Ihr seid das Volk der Israeliten“, brüllt Chorleiter Robert Schander in die Runde und die Israeliten tun daraufhin, was sie halt so machen in Georg Friedrich Händels Oratorium „Samson“: Sie singen. Schander ist freilich nicht mit dem zufrieden, was er da gerade hört. Zu schlampig ist ihm das noch, zu statisch. Das muss fließender kommen fordert er. Also singen sie es noch mal. Und dann noch einmal. Und noch einmal.

            „Fließender“, ruft Schander, „fließender.“ Halb sitzt er dabei, halb steht er vor seinem Klavier. Er spielt oder dirigiert – und wenn es sein muss, spielt und dirigiert er gleichzeitig. Schander ist mit dem ganzen Körper dabei, springt auf, setzt sich wieder, schlägt ein paar Akkorde, gestikuliert, gibt Anweisungen. „Fließender-Aussage-Crescendo“, ruft er – bis die Israeliten endlich gehorchen. Siehe da: Plötzlich atmet die Phrase, fängt das Ganze an zu glänzen. „Das war schön“, lobt Schander deshalb, „dass war sehr schön“. Und weil es so schön war, singen sie es gleich noch einmal.

Rundschau / / KULTUR-REPORT / 09. Mai 2002

„“Samson riss alle mit“

Fulminanter Auftakt der ersten Schwandorfer Sommerkonzerte“

Georg Friedrich Händels Oratorium „Samson“ riss am Samstag rund 400 Zuhörer in der Schwandorfer Stadtpfarrkirche St. Jakob zu Beifallsstürmen hin.

Von Thomas Göttinger

Schwandorf. Der Auftakt der ersten „Schwandorfer Sommerkonzerte“ gestaltete sich am Samstag fulminant. Unter der Leitung von Robert Schander brachten der Oratorienchor, das Barockorchester „Camerata Nova“ sowie eine Riege erstklassiger Solisten eine überzeugende Interpretation des kaum gespielten Werkes.

. . . Für den von Oberbürgermeister Helmut Hey eingangs gewünschten Genuss sorgte daher weniger die Erzählung, als vor allem die wundervolle Musik Händels.

. . . Für Chorleiter Robert Schander trägt der Samson deshalb auch viel deutlichere opernhafte Züge in sich, als das sonst bei der Gattung „Oratorium“ der Fall ist. Entsprechend war dann auch die Herangehensweise des Dirigenten Schander und die Umsetzung durch das Ensemble. (…)

Tolle Solisten

            Und auch Professor Jiri Kotouc am Cembalo ist eigentlich in der Oper Zuhause – in der Prager Staatsoper, um genau zu sein. Ergänzt wurde die Solistenriege schließlich durch Anna Schander, Alt, Rudolf Schmelzl, Bass-Bariton, und Elke Bauer, Sopran.

Sie alle, wie auch der Schwandorfer Oratorienchor und das Orchester wurden nach der Aufführung mit begeisterten Applaus und stehenden Ovationen beglückwünscht.


2003

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 17. Mai 2003

„Schöpfung wird zum Kunst-Ereignis“

Sommerkonzerte mit bravouröser Leistung eröffnet / Stehende Ovationen

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF. Es war ein Fest für Stimm- und Klangenthusiasten. Mit einer fulminanten Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ sind am Samstag die zweiten „Schwandorfer Sommerkonzerte“ eröffnet worden. Robert Schander und sein Ensemble setzte dabei ganz auf eine packende, vor Energie strotzende Deutung des Werkes, die die Schönheiten der Partitur voll auskostete und keinen Vergleich zu scheuen braucht.

            Am Ende gab’s für das Publikum kein Halten mehr. Mit stehenden Ovationen quittierten die rund 500 Besuchern in der nahezu ausverkauften Stadtpfarrkirche „St. Jakob“ die Leistung der Musiker.

. . . Keine Frage: Schander und sein Oratorienchor haben an diesem Abend ihre bisher überzeugendste Vorstellung abgeliefert. Es ist schon erstaunlich, was die kaum drei Jahre bestehende Formation zwischenzeitlich zu leisten vermag. Klangschön, präzise, sauber artikuliert, dabei noch in der gewaltigsten Chorszene federnd, atmend, gut durchhörbar.

. . . So ist nach all den Unsicherheiten in Sache „Finanzierung“ doch noch ein „Happy End“ zustande gekommen – ein Ereignis, das Schwandorf zur Ehre gereicht und jeden Euro wert war, den die klammen Stadtväter da hineingesteckt haben.

LANDKREIS SCHWANDORF / 20. Dezember 2003

„Ein überaus gelungener Festabend“

„Weihnachtsoratorium“ in der überfüllten Erlöserkirche – Bauer und Klos überzeugend

Schwandorf. (hih) Einen solchen Andrang wünschte sich Pfarrer Arne Langbein auch bei seinen Gottesdiensten am Sonntag. Die Besucher des „Weihnachtsoratoriums“ drängten am Samstag in der Tat so zahlreich in die Erlöserkirche, dass die Bänke nicht ausreichten und zusätzlich Stühle aufgestellt werden mussten.

            Auch für die rund 100 Musiker wurde es im Altarraum ziemlich eng. Denn neben dem „Schwandorfer Oratorienchor“ wirkten erstmals auch der Jugend- und der erst vor wenigen Monaten gegründeten Knabenchor der Konrad-Max-Kunz-Singschule mit.

. . . Einheimischer Musiker

Diesmal verpflichtete er dafür das Kammerorchester und das Trompetenensemble aus Schwandorf. „Alles Musiker aus der Region“, wie Robert Schander vor der Veranstaltung versicherte.

. . . Als Solisten wirkten Elke Bauer (Schwandorf), Friedemann Klos (Dresden), Georg Schießl (Regensburg) und Lenka Pistecka (Prag) mit, wobei vor allem Elke Bauer und Friedemann Klos im Duett überzeugen konnten.

. . . Auch die Sopran-Solistin Elke Bauer ist Lehrerin an der Musikschule Schwandorf.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 20. Dezember 2003

„Weihnachtsoratorium mit Licht und Schatten“

Oratorienchor auf sensationellem Niveau – Tenor eine Fehlbesetzung / 400 Zuhörer

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF. 400 Zuhörer, 100 Mitwirkenden – die Erlöserkirche platzte am Samstag bei der Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium schier aus allen Nähten. . . . Mit dem Tenor Georg Schießl hatte sich Dirigent Robert Schander zudem einen katastrophalen Fehlgriff geleistet.

. . . Dieser Totalausfall war vor allem für den Oratorienchor eine Beleidigung. Der überzeugte etwa in den Choralsätzen des Oratoriums mit makelloser Klangschönheit und bewundernswerter Homogenität. Das Ensemble hat hier im Vergleich zu der bereits überaus beachtlichen Aufführung von vor zwei Jahren noch einmal geradezu sensationelle Fortschritte gemacht.

. . . Diese musikalische Intelligenz (von der Altistin Lenka Pistecka) zeichnet auch Elke Bauer mit ihrer glanzvollen, strahlenden Stimme aus. Der Bassist Friedemann Klos aus Dresden schließlich ließ mit seinem kernigen, überaus beweglichen Bass wie schon bei seinem Auftritt bei Haydns „Schöpfung“ im Mai keine Wünsche offen.


2004

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 18. Mai 2004

„Der Oratorienchor wächst über sich selbst hinaus“

„Judas Maccabäus“ – ein triumphaler Auftakt der Sommerkonzerte / Abstriche nur beim Orchester und den Solisten

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF.  . . . Wenn er (Georg Friedrich Händel) nur die Einnahmen aus der 30. Aufführung (von 54 Aufführungen) bekommen hätte, schrieb Thomas Morell, der Textdichter des Werkes, dann wäre er ein gemachter Mann gewesen. Händel war das ohnehin schon.

. . . Von diesem monetären Erfolg könne Robert Schander und sein Team nur träumen. Zwar gelang Schander am Sonntag mit dem „Judas Maccabäus“ vor allem Dank des über sich hinaus wachsenden „Oratorienchor“ ein triumphaler Auftakt der diesjährigen „Schwandorfer Sommerkonzerte“; bei noch nicht einmal 200 Zuhörern in der Stadtpfarrkirche St. Jakob hat sich das Unternehmen alles andere als gerechnet.

            Dabei war eh schon gespart worden, was das Zeug hielt. Mit dem extrem ausgedünnten Orchester – wie schon in den vergangenen beiden Jahren spielte die tschechische „Camerata Nova“ – bewegte Schander sich jedenfalls haarscharf am gerade noch Vertretbaren entlang.

. . . Nein, was diesen Abend zu einem außergewöhnlichen Musikereignis machte, war bei aller vorhandenen instrumentalen Klasse nicht das Orchester, sondern der „Oratorienchor Schwandorf“, der sich mit dieser Leistung endgültig auf Augenhöhe mit herausragenden regionalen Ensembles wie etwa der „Regensburger Kantorei“ bewegt. Vom subtil gestalteten c-moll-Largo der lamentierenden Israeliten über das in seiner Schlichtheit zelebrierte „Seht, er kömmt mir Preis gekrönt“ bis hin zum glänzend auftrümfenden „Halleluja“ des Schlusses gelang ein überaus kultivierter und in allen Registern überzeugender „Judas Maccabäus“. Die Klangschönheit und Homogenität, die sich da entfalteten, sowie das allenthalben spürbare Engagement waren schon alleine den Besuch wert.

. . . Die betörendste Darbietung dieses Abends freilich kam von Elke Bauer. Mit ihrem wunderschönen, glockenklaren Sopran verzauberte sie die Zuhörer als Israelitin. Strahlende Höhe, musikalische Intelligenz, dazu Ausstrahlung – die Frau hat einfach alles, was zur sängerischen Glückseligkeit nötig ist. Mit noch etwas Feinschliff wird das eine bemerkenswerte, über die Region hinaus Beachtung verdienende Stimme. Glücklich die Stadt, die so eine Sängerin in ihren Mauern hat! Und natürlich so einen Chor.

LANDKREIS SCHWANDORF / 18. Mai 2004

„Händels „Judas“ meisterlich in Szene gesetzt“

Viel Beifall für Schwandorfer Oratorienchor – mit hochkarätigen Gesangssolisten

Von Reinhold Tietz

Vielleicht hätte die Plakatierung früher beginnen sollen, vielleicht hätten die Medien noch mehr Vorberichte bringen können: Die Eröffnungs-Veranstaltung der Schwandorfer Sommerkonzerte war jedenfalls nicht ausverkauft. Dabei sind in Schwandorf Konzerttermine nicht gerade häufig. Zu mindest zwei Dritteln war die Kirche St. Jakob jedoch voll, als am Sonntag hochkarätige Gesangssolisten, der Oratorienchor Schwandorf, das Kammerorchester Camerata Nova, das Schwandorfer Trompetenensemble, der Cembalist Jiri Kotouc und der Dirigent Robert Schander das nach dem „Messias“ berühmteste Oratorium „Judas Maccabäus“ von Händel zu Gehör brachten.

. . . Der Chor ruft vehement nach einem Mann, der „Unsre Bande kühn zerreißt“. Elke Bauer, Sopran, und Thomas Cerny, Bariton, geben eindringlich dem Wunsch nach Freiheit Ausdruck: „. . . wir warten dein“ singen sie mit ausdrucksvollen Stimmen. Der Chor beschließt den ersten Teil des Oratoriums mit der markig gesungenen Alternative: „Gib uns Freiheit oder edlen Tod“.

. . . Der dritte Teil des Werkes zeigt nur anfänglich die Ungewissheit der Situation: Flehentlich beschwört Ulrike Zech „Jehovas Erbarmen“. Die berühmteste Melodie des Oratoriums begeistert den Chor: „Seht! Er kommt, mit Preis gekrönt. . . “ wird frisch und feurig, später noch einmal als Zugabe, gesungen.

Schwungvoll dirigiert

Auch im nachfolgenden Marsch, einem reinen Orchesterstück, gibt sich Robert Schander keine Blöße und dirigiert schwungvoll mitreißend.  . . . Robert Schander schließlich überzeugte ebenso wie im „Messias“, „Samson“ und all den anderen Werken, die in Schwandorf schon lange nicht mehr oder noch nie erklungen sind.

Furth im Wald / 28. September 2004

„Wie ein Tornado im dem Wohnzimmer!“

Saftige „Carmina Burana“ im Tagungszentrum Furth im Wald / Beeindruckende Leistungen

Furth im Wald (cjr.)Es war zwar „nur“ eine Generalprobe. Sieht man aber vom lässigen Freitag-Abend-Outfit der Orchestermusiker einmal ab – eine durchaus festliche Angelegenheit sowohl für die vielen Mitwirkenden als auch für das beeindruckte Publikum.

            Robert Schander, langjähriger Leiter der hiesigen Musikschule und jetzt erfolgreich im selben Metier in Schwandorf tätig, hatte das Projekt „Carmina Burana“ zusammen mit dem gebürtigen Schwandorfer, Professor Josef Zilch angestoßen und innerhalb kürzester Zeit in trockene Tücher gebracht.

. . . Ein Jahrhundertwerk ist sie auf jeden Fall – die von Mönchen im Kloster BenediktBeuren  (deshalb Burana) zusammengetragene Sammlung mittelaltericher Gesänge und Texte aus ganz Europa. Geistliche Lieder, baccantische Fress- und sauflieder, schwärmerische Minne, Götterverehrung, die Jahreszeiten und immer wieder allzu Menschliches, und all das in so mitreißende wie schwierig zu bewerkstelligende Notensätze gefasst.

Kompliment an Schander

In diesem Zusammenhang sei ein Kompliment an Robert Schander den folgenden Zeilen vorausgeschickt: Was er mit seinen Schwandorfer Chorgruppierungen (in denen etwa 20 SängerInnen aus Furth die hiesigen Fahnen ausgezeichnet vertreten haben) innerhalb von nur sieben Proben (und nur vier mit den Kindern) an Niveau erreicht hat, ist für ein Amateurensemble aller Ehren wert.

. . . Schander hat es ganz klar geschafft, den Oratorienchor Schwandorf, die Mitglieder des Chorkreises Furth, den Jugendchor der Musikschule Schwandorf, die Schwandorfer Sängerknaben und sogar noch einige Stimmen von Marek Vorlicek’s Tauser Chor unter einem Hut zu bringen, sie zu einem geschlossenen Ganzen zu formen und ihnen Struktur zu geben.

. . . Der ansonsten sehr Straff und mit der ganzen Lebenserfahrung und Liebe des Orff-Kenners leitende Professor Zilch konnte seine Augen eben auch nicht immer überall haben. Die Orchesterleistung (des „Rundfunk-Sinfonie-Orchesters Pilsen“) hat’s bis auf ein gewisses laissez-faire bei der einen oder anderen Feinstimmung nicht beeinträchtigt.

. . . Robert Schander höchstselbst hatte sich die tragikomische Partie des „Schwan“ vorbehalten. Eine sehr sensibel zu bearbeitende Rolle, bei der der Tenor/Counter auf dem geschundenen Grat zwischen dem dramatischen Wehklagen des gemeuchelten Vogels und unfreiwilliger Lächerlichkeit des bewusst gebrochenen Gesanges wandeln muss – ein Idealfall für den Darsteller und Kraftkerl Schander. Er hätte zwar ruhig noch ein wenig dicker auftragen können für Jene im Publikum, die diesen „Schwanengesang“ überhaupt das erste Mal gehört hatten. Für das nächste Jahr hat Robert Schander eine Further Aufführung des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy angekündigt.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 29. September 2004

„Diese Carmina Burana hätte auch Carl Orff gefallen“

Maestro Josef Zilch gab Chor und Orchester den richtigen Schliff / Solisten brillierten, Chor hielt beeindruckend mitfühlend

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF. Jede Wette: Carl Orff hätte diese Aufführung seiner „Carmina Burana“ am Samstag in der Oberpfalzhalle gefallen. Nicht, weil sie makellos gewesen wäre – das war sie nämlich weiß Gott nicht. Nein, Orff hätte seine Freude an diesem Abend gehabt, weil da so ganz und gar in seinem Geist musiziert wurde. Dirigent Josef Zilch präsentierte dem Schwandorfer Publikum nämlich eine überaus vitale, folkloristische, im Besten Sinne volkstümliche „Carmina Burana“, der alles Obsessive, vordergründig Rauschhafte abging und die sich damit in wohltuendem Gegensatz zu einer im Konzertsaal nur allzu häufig anzutreffenden Interpretationspraxis befand, bei der genau diese Züge übermäßig betont werden. Das Ergebnis ist dann entsprechend – steril, kalt, im Grunde leblos.

. . . Wuchtig war sie, diese „Carmina Burana“, voller Kraft, aber eben auch pulsierend, atmend.

            Sie hatte freilich auch ihre Schattenseiten. Vor allem den Männerstimmen wollte nicht alles gelingen. Die Homogenität und Sicherheit, mit der der „Oratorienchor Schwandorf“ bislang überzeuzgte, blieb an diesem Abend mitunter auf der Strecke. Das mag daran liegen, dass, um die nötige Quantität für das Orff’sche Mammutwerk zu erreichen, die einzelnen Stimmgruppen entsprechend verstärkt wurden.

Mancher Newcomer sah sich plötzlich sängerischen Anforderungen gegenüber, die auch Profis und alte Hasen nicht so ohne weiteres aus der Kehle schütteln. Die straffen Tempi Zilchs dürften ein Übriges getan haben.  . . . Und dennoch: Insgesamt hat sich der von Robert Schander einstudierte Chor unter den gegebenen Umständen verdammt wacker geschlagen.

            Geradezu superb agierten die Solisten des Abends – alle voran der Bariton Thomas Peter mit einer kraftvollen, vor Energie und Engagement strotzenden Darbietung, der man sich schlichtweg nicht entziehen konnte.  . . . Überzeugend auch das „Stetit Puella“ von Sopranistin Antje Bitterlich, die darin ihren wundervollen Sopran in geradezu überbordender Fülle verströmen ließ.

. . . Schließlich der „Schwan in der Pfanne“ von Robert Schander.  . . . Wenn das, was er sang, reichlich bizarr und gewöhnungsbedürftig klang, dann deswegen, weil Orff diesen falsettierten Vortrag genauso gewollt hat.  . . .  Wunderbar, wie die Kopfstimme da durch ein Gutteil an Brustresonanz verstärkt wurde.

. . . Alles in allem erlebten die gut 600 Besucher in der Oberpfalzhalle also einen kurzweiligen, mitreißenden, durchaus inspirierenden Abend. Es wird hoffentlich nicht der letzte gewesen sein.


2005

Fünfjähriges Bestehen

Der „Messias“ –

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 21. November 2005

„Schanders „Messias“: Präzision, Klarheit, Leichtigkeit“

Oratorienchor machte Zuhörern zum fünfjährigen Bestehen ein Geschenk / Solisten mit Licht und Schatten

Von Thomas Göttinger

Beim „Schwandorfer Messias“  . . . in der Pfarrkirche „Herz Jesu“ kam ein knappes Budget als maßgeblicher Gestalter hinzu.

. . . Dirigent Robert Schander hat freilich einmal mehr aus der Not eine Tugend gemacht und den filigranen, transparenten, hellen (Orchester) Klang auch gleich zum Gestaltungsprinzip für „seine“ Version der „Messias“ erhoben.

. . . Weil der Chor zur behänden Leichtigkeit mittlerweile ebenso in der Lage ist wie zum großen daramatischen, nicht zuletzt auch dynamischen Ausbruch, wurde da ein angenehm facettenreicher „Messias“ in den Altarraum der Herz-Jesu-Kirche gestellt.

Die Zugnummer des Oratoriums überhaupt, das berühmte „Halleluja“ – um nur ein Beispiel zu nennen – geriet eben nicht, wie so oft zu hören, zum diffus wuchernden Klangbrei, sondern entpuppte sich als eine präzise in Klang gehauene Jubelhymne mit differenzierter Abstufung.

. . . Dieser „Schwandorfer Messias“ zeichnete sich nämlich nicht nur durch transparenten Klang und inhaltlich durch eine Konzentration auf den Erlösungsgedanken und das Weihnachtsgeschehen aus, sondern auch durch drei Kurzauftritte der jungen Nachwuchssänger. (…)wenn das Ergebnis (des von Schander eingesetzten Jugend-Chores) dann derart klangschön und berührend daher kommt wie an diesem Abend, hätte vielleicht auch Mr. Händel über einen Kinderchor nachgedacht.


2006

Im Mai:

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 29. Mai 2006

„Zauberflöte als schönes Präsent“ –

Von Thomas Göttinger

. . . Zum Tausendjährigen hat sich die Stadt (Schwandorf) am Samstag also nun der Welt beliebteste Oper gegönnt und damit offensichtlich den nerv von gut 650 Besuchern in der Oberpfalzhalle getroffen. (…) Mit Solisten der Prager Staatsoper  . . . war es unter Leitung von Robert Schander zumindest musikalisch eine außerordentlich gelungene Darbietung. Die Stars der Abends: Thomas Peter als Papageno und die Schwandorferin Elke Bauer als Papagena.

Im Dezember:

Das Oratorienchor Schwandorf tritt mit Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ auf.

. . . „einem Höhepunkt des Schwandorfer Musiklebens  . . . Schanders Wagnis, ein solches Riesenwerk in Schwandorf aufzuführen, hat sich gelohnt“.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 12. Dezember 2006

Von Thomas Göttinger

. . . „Vierte Kantate brachte die Klangmagie“ . . . Hatte der Oratorienchor zuvor eine routiniert-sichere Leistung abgeliefert, die man von dem Ensemble zwischenzeitlich erwarten darf, so begannen die Damen und Herren Choristen mit dem Auftaktchor (der vierten Kantate des „Weihnachtsoratoriums“) „Fallt mit Danken, fallt mit Leben“ plötzlich regelrecht zu zaubern. Wunderbar bewegt, von irdener Leichtigkeit, bei feinster dynamischer Differenzierung und den eher intimen Charakter des Stückes genau treffend, gab es da Bach’sche Klangmagie, wie sie verführerischer kaum sein kann. So lässt man sich das gerne gefallen.

Elke Bauer setzte wenig später dann sogar noch eins drauf“.


2007

Haydns „Die Jahreszeiten“

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 06. November 2007

„Ein Chor, der seinesgleichen sucht“

„Klassik Stehende Ovationen für Haydn-Oratorium in der Oberpfalzhalle / Musikalische Sternstunde für 300 Zuhörern“

Von Thomas Göttinger

„Der Oratorienchor offenbarte sich bis in die Einzelstimmen hinein als wahrer Ausbund an Klarheit und Natürlichkeit  . . . Dieser lichte, unverstellte Klang wird sowieso mehr und mehr zum Alleinstellungsmerkmal dieses Chores, ja sucht in der Region (und darüber hinaus) seinesgleichen“.



2008

„Barocke Lust am Lobgesang“

Eröffnung der Schwandorfer Frühjahrskonzerte in der Pfarrkirche St. Jakob-Kirche

Schwandorf. (ch) Das „Te Deum“ von Charpentier, das „Air“ aus der 3. Orchestersuite von Bach: ebenso anspruchsvolle wie bekannte Partituren nahmen sich die Ausführenden beim Auftakt zu den Schwandorfer Frühjahrskonzerten vor und meisterten sie mit Bravour. Das Publikum in der fast voll besetzten Pfarrkirche St. Jakob belohnte das mit viel Applaus.

Der Oratorienchor glänzte bei der Missa Concertata von Pez, einem geradezu musterhaftes Stück Barockmusik, das unter der Leitung von Robert Schander erstmals in Schwandorf aufgeführt wurde.

. . . Die sprichwörtliche barocke Lust am Gesang ließ Elke Bauer in ihrem Solo „Meine Seele hört im Sehen“, ebenfalls von Georg Friedrich Händel, spüren.

. . . Das noch kleine Häufchen der Schwandorfer Sängerknaben unter Robert Schander zeigte mit zwei Liedern aus den Schemelli-Gesängen, das Potenzial in ihnen steckt. Leider konnten die Buben die Konzentration ihres Auftritts als Zuhörer nicht mehr halten und sorgten für etwas Unruhe im sonst gespannt lauschenden Kirchenschiff. Das große Orchester, also die Sinfonia Nova mit den Schwandorfer Musikschülern, landeten mit Bachs  „Air“ einen Erfolg. Schander am Dirigentenpult sorgte dafür, dass das Orchester nicht in die  Populär-Falle tappte und das „Air“ allzu rührselig präsentierte.


2009

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 19. Februar 2009

„Schanders Sechzigster und die Sehnsucht nach guter Musik“

GEBURTSTAGSFEIER Robert Schanders Geburtstagsfeier war zugleich ein Lobesgesang auf die Musik.

Von Thomas Göttinger

. . .  Nachdem die Lehrer der Musikalische in unterschiedlichen Formationen in der Spitalkirche Schander ihre musikalische Aufwartung gemacht hatten, war deshalb der Auftritt des Oratorienchors so etwas wie der Höhepunkt des Abends . . .  vor allem die Aufführung von Mendelssohns Oratorium „Elias“ im Jahr 2005 war (Dr. Katharina) Kiss eine Erwähnung wert. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil das Konzert nach mehrmonatiger Probenarbeit plötzlich aus finaziellen Gründen auf der Kippe stand. Am Ende hat es auch Dank des finanziellen Engagements des Chors trotzdem geklappt“.

„Schwandorf ehrt Robert Schander“

Robert Schander wird vom Oberbürgermeister der Stadt Schwandorf, Helmut Hey, mit der Konrad-Max-Kunz-Medaille gewürdigt.

„Hey nannte Schander in seiner kurzen Laudatio einen „großen Motivator“. Seitdem er musikalisch in Schwandorf wirke und hier unter anderem die Musikschule aufgebaut und den Oratorienchor gegründet habe, habe er „viel in die Herzen der Kinder und seiner Mitmenschen gepflanzt“.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 31. März 2009

„Passion – eindringlich und berührend“

KONZERT Ergreifend und eindringlich zeichneten Robert Schander und der Oratorienchor mit der „Johannespassion“ von Bach das Leiden Jesu nach.

(Thomas Göttinger stellt hiermit Bachs Ansicht des Judentums in Frage, im Sinne von: kann man heutzutage die Botschaft der Passionsmusiken überhaupt noch unbefangen herausarbeiten?)

Von Thomas Göttinger

. . .  Robert Schander und sein Oratorienchor haben genau das am Sonntag in der Stadtkirche „Sankt Jakob“ mit der Aufführung von Bachs „Johannespassion“ getan.

. . .  Die Gläubigen sollten berührt, ja erschüttert werden, gleichzeitig sollte dem Leid und der Erniedrigung Jesu dessen göttliche Majestät gegenüber gestellt werden . . .  Die Choräle wiederum – zum Teil vom Kinder- bzw. Jugendchor an der Seite gesungen – wurden voller himmlischer Klangschönheit gegeben und bildeten nicht zuletzt deshalb einen ebenso reizvollen wie vielsagenden Kontrast zum Rest.  . . .  am Ende brauste großer Jubel in der überaus gut besuchten Kirche auf – und kam ganz in Schanders Sinne ein emotionales Bewegtsein auf, das vielleicht sogar über Ostern hinaus anhält.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 24. November 2009

„Widmung für Hans Kraus“

GEDENKEN Mit dem „Messias“ erinnerte der Oratorienchor auch an seinen verstorbenen Förderer.

Von Thomas Göttinger

SCHWANDORF. „In Memoriam Hans Kraus“ war die Aufführung des „Messias“ überschrieben. Robert Schander und sein „Oratorienchor“ wollten mit dem Konzert nicht allein an den 250. Todestag Georg Friedrich Händel erinnern, sondern auch an Schwandorfs im vergangenen Jahr verstorbenen Altoberbürgermeister Kraus, der den Chor bei seiner Gründung tatkräftig unterstützt hatte. „Wir wollen ihn noch einmal in unsere Mitte zurückrufen“, so Schander gleich zu Beginn des Konzertabends.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 24. November 2009

„Statt Bombast luftig beschwingte Klänge“

KONZERT Schanders „Messias“ vereinte Mut zum Volkstümlichen und musikalische Raffinesse.

Von Thomas Göttinger

. . .  Unwillkürlich musste man an Adorno denken, der Händels ökonomische Verwendung der Mittel pries, gleichzeitig aber den Prunk und die Gigantomie der nachfolgenden Aufführungspraxis verurteilte.

Schander dürfte sich dessen natürlich bewusst gewesen sein. Sein Ansatz war aber offenbar von vornherein ein ganz anderer. Nicht eine musikhistorisch genaue Aufführung sollte es sein, sondern eine, die das Volkstümliche, Populäre dieses Werkes betont, das wie kein anderes einen dermaßen direkten, ja leichten Zugang gewährt. Umkehrschluss hieß das natürlich auch, möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen.

. . .  Also wurde der Oratorienchor vom Kirchenchor Sankt Ägidius in Hainsacker, dem Kirchenchor Schmidmühlen sowie dem Further Singkreis unterstützt. Das wie stets formidabel aufspielende Orchester „Sinfonia Nova“ wiederum hatte Schander bei einigen Instrumentalnummern durch das Jugendorchester der Musikalische verstärkt. Und für den Kinder- und Jugendchor hatte er zwei Nummern umgeschrieben, . . .  – damit im Übrigen ganz auf eine Linie mit Händel liegend, für den der „Messias“ zeitlebens eine einzige Großbaustelle gewesen ist.

Vor zu viel Bombast musste man bei Schander aber keine Angst haben. Zu sehr ist er dafür bei seinem Chor auf einen offenen, hellen, um nicht zu sagen lichtvoll-luftigen Klang bemüht. . . .  Tja, und dann war da noch die Zahnmedizinerin Anna-Karina Wild, Sopran, Gesangsschülerin von Robert Schander, kein Profi und doch bis zu einem gewissen Grad durchaus auf Augen-, respektive: Ohrenhöhe mit ihren Kollegen. . . .  sie (hat) mit ihrer wundervoll klaren Stimme das Zeug, die erste Zahnärztin zu werden, vor der der Rezensent freiwillig und vor Begeisterung in die Knie geht.


2010

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 20. April 2010

„Paulus‘ heiliger Zorn klingt im Kirchenschiff“

FESTIVAL Bei den Konrad-Max-Kunz-Tagen errinert der Oratorienchor Schwandorf mit Mendelssohns „Paulus“ an die Chorbewegung des 19. Jahrhunderts.

Von Juan Martin Koch

. . .  Intonationsicher, mit unangestrengter Klangentfaltung wurden die gut 50 Sängerinnen und Sänger  den weit ausgreifenden, hymnischen Sätzen („Herr! Der du bist der Gott“, „Mache dich auf! Werde Licht“ oder „Die Götter sind den Menschen gleich geworden“) ebenso gerecht wie den erregten Zwischenrufen und dramtischen Fugati.

Mittelbayerische / / SCHWANDORF / 20. April 2010

„Ein wunderschöner musikalischer Weckruf“

Von Petra Beer-Dausch

SCHWANDORF Der groß angelegte Lobpreis war der prachtvolle Schlusspunkt zum „Paulus“-Oratorium und spätestens da hatten es Robert Schander und der Schwandorfer Oratorienchor wieder einmal geschafft, vielen Zuhörern eine Gänsehaut zu bereiten. Zweieinhalb Stunden fesselten Chor, Solisten und Orchester die mehr als 300 Konzertbesucher in der Pfarrkirche St. Jakob mit einer intensiven Darbietung – ein absoluter Höhepunkt für die Konrad-max-Kunz-Tage, der mit Standing Ovations bedacht wurde.

OBERBÜRGERMEISTER HELMUT HEY BEI DER BEGRÜßUNG

„Wir feiern heuer nicht nur 150 Jahre Bayernhymne und ehren Konrad Max Kunz, sondern wir können uns auch darüber freuen, dass der Oratorienchor Schwandorf zehn Jahre alt wird.“

„Kennen Sie Kunz?“

Festliche Eröffnung der Konrad-Max-Kunz-Tage 2010 in der Spitalkirche Schwandorf.

10. April 2010

Präsentation des Buches von Thomas Göttinger:

„Bayerns größter Hit – Konrad Max Kunz und die Bayernhymne“ mit Gastredner Prof. Kurt Seibert von der Hochschule für Künste in Bremen.

09. Mai 2010

Konzert: „Das Klavierlied – Chorsätze von Konrad Max Kunz“ unter der Leitung von Robert Schander und Mitglieder des Oratorienchors Schwandorf.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 04. Oktober 2010

„Seine ansteckende Begeisterung hat Berge versetzt“

NACHRUF Robert Schander war beseelt von der Kraft der Musik und besaß die seltene Gabe, auch andere dafür zu begeistern. Sein Tod ist ein unabschätzbarer Verlust für das Kulturleben in der Stadt Schwandorf.

Von Thomas Göttinger

. . .  In den zehn Jahren, die er in Schwandorf verbracht hat, hat er den Oratorienchor gegründet und auf ein Niveau geführt, das keine Vergleiche zu scheuen braucht. 

. . .  Schander hat die Musikschule mit aufgebaut und ganze Herrscharen von Schülern das Wunder der Musik nicht nur handwerklich nähergebracht. Ohne ihn gäbe es die „Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung“ ebenso wenig wie die Sängerknaben und die diversen Kinder- und Jugendensembles.  . . .  Seine Begeisterung war ansteckend und hat Berge versetzt. Und sie wird auch über seinen Tod hinaus noch Kraft geben.

Rede zum Gedenkkonzert für Robert Schander am 26. November 2011

Anrede

Vor gut einem halben Jahr bin ich schon einmal hier vorne gestanden, um Sie anlässlich eines Konzertes zu begrüßen. Das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy stand damals auf dem Programm. Robert Schander, von seiner Krankheit bereits schwer gezeichnet, hat es in einer außerordentlichen Kraftanstrengung dirigiert. Es ist ein grandioses Konzert geworden, ein Ereignis, in dem uns geradezu exemplarisch noch einmal all die außerordentlichen Qualitäten des Musikers Schander vor Ohren geführt wurden: die Leidenschaft, mit der er stets am Werk war, die Akribie, mit der er gearbeitet hat, und nicht zuletzt auch das Klangideal, dem er stets verpflichtet war und das zum Markenzeichen des Oratorienchors geworden ist – ein sehr offener, heller, geradezu lichter Klang.

Wenige Tage vor dem Konzert hat uns Robert Schander in einem Einführungsvortrag den „Paulus“ näher gebracht. Er saß am Klavier, spielte mehr oder weniger das gesamte Oratorium durch, sang dabei, erklärte, kam vom Hundertsten ins Tausendste und verströmte eine Energie und Begeisterung, der man sich nicht entziehen konnte. Ich muss gestehen, dass ich damals nicht alle Feinheiten der Partitur, von denen er sprach, verstanden habe. Das war aber auch gar nicht nötig. Spätestens nach diesem Vortrag war nämlich klar, dass man den „Paulus“ hören muss – unbedingt und am besten sofort.

Genau das hat Robert Schander neben seinen Fähigkeiten als Musiker und Musikpädagoge ausgezeichnet. Er konnte Menschen begeistern wie kaum ein Zweiter und Lust machen auf Musik und die Beschäftigung mit Musik. Mit dieser Begeisterung, mit dieser schier unerschöpflichen Energie, hat er andere angesteckt und das Kulturleben in unserer Stadt um so vieles reicher gemacht.

Freilich bedurfte es dafür auch Menschen, die bereit sind, sich begeistern zu lassen, die bei der Stange bleiben, wenn vielleicht die erste Euphorie verflogen ist, Menschen, die Zeit und Energie investieren. Diese Menschen hat Robert Schander in der von ihm initiierten „Konrad Max Kunz Fördervereinigung“ und im von ihm gegründeten Oratorienchor gefunden.

Beide, der Verein und der Chor, können heuer ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Ich verstehe, dass Ihnen nicht nach Feiern zumute ist. Lassen Sie mich Ihnen an dieser Stelle aber trotzdem sagen, wie dankbar wir Ihnen für Ihr Engagement in den vergangenen zehn Jahren sind. Sie sind eine Bereicherung für unserer Stadt, die wir nicht mehr missen möchten. Um so mehr freut es mich, dass Sie nach dem Tod von Robert Schander nicht resigniert haben, sondern mit neuem Schwung weiter machen. „Aufbruch statt Resignation“ ist nicht umsonst auch dieses Konzert überschrieben. Ich finde, das ist ein gutes Motto.

Meine Damen und Herren, lassen wir uns nun von Mozarts „Requiem“ berühren, treffen, vielleicht auch erschüttern. Aber ich bin sicher, wir alle können am Ende dieses Konzertes auch mit der Gewissheit nach Hause gehen, dass das, was Robert Schander hier bei uns in Schwandorf aufgebaut hat, weiter lebt und sogar überaus lebendig ist. Genau das hat er sich gewünscht.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 23. bzw. 24. Oktober 2010

„Gedenk-Konzert für Robert Schander“

KONZERT KMK-Fördervereinigung und Stadt Schwandorf erinnern an den verstorbenen Musikpädagogen. . .

Von Thomas Göttinger

. . .  Es steht unter dem Motto „Aufbruch statt Resignation“ und soll noch einmal die Arbeit und Persönlichkeit Schanders würdigen.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 23. bzw. 24. Oktober 2010

„Schwandorf für Kunst interessieren“

EHRENAMT Die Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung will die Schwandorfer darin fördern, selbst Kultur zu schaffen.

Von Julia Schnorrer

(Der Oratorienchor) . . .  Der neue Chorleiter (Marek Vorlicek) käme gut bei den Sängern an: Er habe die „gleiche Stilrichtung“ wie Robert Schander, meinte (Cornelia) Horsch, aber „eine ganz andere Art.“ Mit jungen 31 Jahren mache er sich voller Elan die Probenarbeit.

Besonders stolz sei Horsch ebenfalls darauf, dass nicht nur zwei bisherige Jugendchorler in den Oratorienchor aufsteigen konnten, sondern dass sich mit dem 18-jährigen Severin Huf, einem „Zögling von Schander“, ein passender Leiter für das Hauptorchester gefunden wurde.

rundschau / SCHWANDORF / 18. November 2010

„Musik und Träume von Theater“

Thomas Göttinger ist neuer Chef der Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung. . .

Schwandorf. Die Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung soll sich zu einem integrierten Kulturverein der Stadt Schwandorf hinentwickeln. Das ist die Quintessenz eines außerordentlichen Treffens in der Spitalkirche.

Von Helene Geim

. . .  Musikwissenschaftler Thomas Göttinger, wurde einstimmig von den Mitgliedern der KMK gewählt. Der 42-Jährige ist freier Journalist, Autor und ein unbestrittener Fachmann in der Musikszene.

. . .  Der mittlerweile 80 Mitglieder zählende Verein werde, so Göttinger, künftig in vier Sparten tätig sein: Oratorienchor, Kinder- und Jugendchor, die Orchester und ganz neu eine Theatergruppe.

. . .  Göttinger: warum soll man dann nicht das nehmen, was man an Künstlern vor Ort hat – wenn die Qualität stimmt? Daran arbeiten wir.

Mittelbayerische / sri / SCHWANDORF / 29. November 2010

„Werk Robert Schanders lebt weiter“

KONZERT Mozart Requiem in Gedenken an Robert Schander berührte 400 Zuhörer. Oratorienchor trat erstmals unter der Leitung von Marek Vorlicek auf.

. . .  Dieses Kulturereignis war einerseits ein Gedenkkonzert für Robert Schander, der den Oratorienchor gegründet und geleitet hatte. Andererseits war es auch die Premiere von Dirigent Marek Vorlicek, der in die Fußstapfen von Robert Schander getreten ist und die Leitung des Oratorienchors übernommen hat. 

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 29. November 2010

„Stimmen, bewegt wie kaum zuvor“

Oratorienchor verabschiedet sich unter Dirigent M. Vorlicek von seinem Gründer Robert Schander

Von Reinhold Tietz

. . .  Die Macht des Todes ist gebrochen. Robert Schander hätte diese glanzvolle Aufführung gefallen und als der Beifall so stark wurde, dass das „Dies Irae“ wiederholt werden musste, kann diese Zugabe auch als Symbol der immerwährenden Kraft von Musik sehen, von der Schander immer überzeugt war.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 29. November 2010

INTERVIEW mit Thomas Göttinger

Von Andrea Rieder

AR: Würdest du sagen, dass sich der neue Chorleiter Marek Vorlicek als würdiger Nachfolger für Robert Schander erwiesen hat?

TG: Definitiv . . .  Marek ist genau der Richtige, um da weiter zu machen, wo Schander aufhören musste, und um den Chor weiter voran zu bringen.


2011

Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung:

Die erste Theaterproduktion unter der Regie von Thomas Göttinger:

„Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza

•          Ein Kindermusical unter der Regie von Elke Bauer

•          Konzert: „Judas Maccabaeus“ von Georg Friedrich Händel mit dem Oratorienchor

            unter der Leitung von Marek Vorlicek

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 10. Mai 2011

„Der Freiheitskampf als Musik-Ereignis“

KULTUR Der Oratorienchor sang Händels „Judas Maccabaeus“ in barocker Tradition. Das Publikum war restlos begeistert.

Von Julia Schnorrer

. . .  „ein ausgezeichneter Dirigent!“, lobte auch einer der Zuhörer nach dem Konzert die Arbeit Vorliceks. „Das Oratorium war schwungvoll inszeniert, und es waren einige Super-Solisten dabei“.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 21. November 2011

„Mit Herzblut Publikum verzaubert“

KLASSIK Oratorienchor und „Musica Florea“ gestalteten ein großartiges Vivaldi-Konzert. Die Musiker ernteten Jubel und stehende Ovationen vom Publikum.

Von Andrea Rieder

. . .  Das Publikum war hingerissen von barocker Pracht und italienischem Flair des fantastischen Vivaldi-Konzerts.

. . .  So viel Applaus und dass die Leute aufgestanden sind, das ist wirklich nicht normal. Das freut mich sehr, so Vorlicek.

. . .  Und auch die Arbeit mit dem Schwandorfer Oratorienchor hat ihm sehr gut gefallen. Der tschechische Dirigent stand bei „Vivaldi in Schwandorf“ bereits zum dritten Mal während eines Konzerts an der Spitze des Schwandorfer Oratorienchors. Seit einem Jahr hat er die Leitung des Chors inne.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 21. November 2011

„So musiziert man Vivaldi ohne Mätzchen“

BAROCKMUSIK Oratorienchor Schwandorf und Musica Florea widmen den Komponisten ein Konzert.

Von Randolf Jeschek

. . .  Ambitioniert ist der Schwandorfer Oratorienchor. Gleich zwei Chorwerke setzte man aufs Programm des Konzerts in der Schwandorfer Herz-Jesu-Kirche, das ganz der Musik Vivaldis gewidmet war.

. . .  Ein ausgewogener, kompakter Chorklang ist entstanden, opulent in flächenhafter Gestaltung, mit schönen ausgedehnten Entwicklungsbögen, auf der andere Seite präzise und durchaus beweglich in lebhaften Polyphonen Passagen, wenn nötig auch kraftvoll, mit heftigem Impetus und angemessener Schärfe.


2012

rundschau / (rs) / SCHWANDORF / Vorankündigung

„Zauberhafte Barockmusik“

Oratorienchor Schwandorf und Musica Florea aus Prag läuten die Weihnachtszeit ein.

Schwandorf (rs).  . . .  Die „Mitternachtsmesse“ steht im Mittelpunkt eines außergewöhnlichen Konzertes, mit dem der „Oratorienchor Schwandorf“ am 2. Dezember um 16 Uhr in der Pfarrkirche Herz Jesu die Weihnachtszeit einläutet.

Kombiniert wird sie mit dem berühmten „Te Deum“ von Charpentier . . .  Als drittes Stück steht die „Suite Nr.1 in D-Dur für zwei Trompeten und Streicher“ von Johann Caspar Ferdinand Fischer auf dem Programm, eine absolute musikalische Rarität.

. . .  Konsequenter Weg Mit dem Konzert setzt der Oratorienchor seine Orientierung in Richtung historischer Aufführungspraxis fort. „Sie werden in ganz Ostbayern keinen zweiten Chor finden, der diesen Weg derart konsequent geht“, sagt Thomas Göttinger, der Vorsitzende der „Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung“, dem Trägerverein des Chors. Göttinger und Chorleiter Vorlicek sind vor allem stolz auf die Zusammenarbeit mit der Musica Florea aus Prag.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 23. April 2012

„Auftakt mit Pauken und Trompeten“

KULTUR Die Konrad-Max-Kunz-Tage sind eröffnet. 400 Besucher erlebten beim Auftaktskonzert eine mitreißende Darbietung von Haydns „Paukenmesse“.

Von Andrea Rieder

. . .  Das Konzert war ein unvergleichliches Musikerlebnis, das nicht nur mit Haydns „Paukenmesse“ aufwartete. . . .  schon dabei präsentierten sich die Sänger des Oratorienchors stimmgewaltig den Zuhörern und das Orchester verzauberte sie im Kontrast dazu mit sanften, anrührenden Melodien.

Die Darbietungen, die etwa eine Stunde dauerten, entlockten dem Publikum am Ende tosenden Applaus. . . .  „Da geht einem das Herz auf“, war die Reaktion von Dekan Hans Amann nach diesem Auftaktkonzert.

Mittelbayerische / SCHWANDORF

„Kraftvolle Einstimmung auf die Kunz-Tage“

KLASSIK Oratorienchor Schwandorf eröffnete das „Bürgerfestival im Herzen der Stadt“ mit Haydns Paukenmesse.

Von Ulrich Alberts

. . .  Der Oratorienchor Schwandorf hatte zusammen mit den Solisten und dem „Ensemble 18+“ aus Prag dieses klingende Panorama einer völlig aus den Fugen geratenen Welt (des Krieges) in der Kirche St. Jakob zum Auftakt des diesjährigen  Konrad-Max-Kunz-Tage auf das Programm gesetzt, und es noch (mit der) Motette „Insanaetvanaecurae“ bereichert. . . .  Oberbürgermeister Helmut Hey bezeichnete in seiner kurzen Ansprache die Konrad-Max-Kunz-Tage als ein Bürgerfestival mitten im Herzen der Stadt. Er gratulierte dem Dirigenten Marek Vorlicek zu seinem vierten Konzert in Schwandorf und der Stückeauswahl, war doch Kunz ein Liebhaber des Chorgesangs.

            Daran anschliessend vermittelte der energiegeladene Maestro Vorlicek mit äußerst präziser Zeichengebung die persönliche Tonsprache der Paukenmesse. Geprägt von den hochmotiviert singenden Choristen und ihren Mitstreitern, entstand so eine bezwingende Aufführung von vokaler und instrumentaler Kantabilität, die hinsichtlich Intonation und Zusammenwirken mit Orchester und Solistenquartett kaum Wünsche offenließ.  . . .  Nachfolgend ließen die Sänger mit großer Hingabe die Lobpreisung des Höchsten im Kirchenraum erschallen.  . . .  Im die Messe beschließenden Dona nobis pacem wurden die stimmgewaltigen Friedensrufe des Chores stets drängender, endeten schließlich in einem übergeordneten Ganzen, dessen sprechende Expressivität von Musik und Text die Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche gefangen nahm und zu Ovationen hinriss.


2013

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 15. April 2013

„Großartige Musik wurde geboten“

KONZERT Die Konrad-Max-Kunz-Tage in ihren vierten Auflage wurde gestern Abend in der Schwandorfer Jakobskirche vom Oratorienchor feierlich eröffnet.

Von Christine Röttenbacher

. . .  Im Mittelpunkt des Konzertes stand die Messe in D-Dur op. 86 des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak. Einleitend in das große Chorwerk standen vier Geistliche Lieder, gesungen von deutschen und tschechischen Solisten.

. . .  „Sie bekommen heute wieder großartige Musik geboten“, kündigte der Oberbürgermeister an. Der Schwandorfer Oratorienchor und der tschechischen Dirigent Marek Vorlicek seien für die Stadt nicht nur eine Bereicherung, „sie sind auch eine deutsch – tschechische Erfolgsgeschichte“. In nur vier Jahren hätten sich die Konrad-Max-Kunz-Tage zu einem Kultur- und Musikfestival entwickelt, das mit Konzerten, Lesungen und Theateraufführungen das kulturelle Leben der Stadt immer wieder neu bereichere.

. . .  Dann folgte gleich darauf (nach den vier Geistliche Lieder) der mit großer Spannung erwartete Oratorienchor Schwandorf mit Dvoraks Messe in D-Dur.

. . .  So gerieten die sechs Sätze der Messe zu einem tief empfundenen, musikalischen Lobpreis, der den geforderten Charakter, ob das jubelnde Kyrie oder den himmlischen Schlusssatz des Agnus Dei, ausgezeichnet darstellte. Diese Leistung wurde vom Publikum entsprechend, teilweise mit stehendem Applaus, honoriert, so dass eine Zugabe unumgänglich war.

Mittelbayerische / SCHWANDORF

„Bayerisch-tschechische Zusammenklänge“

Eröffnungskonzert der Konrad-Max-Kunz-Tage präsentiert Werke von Antonin Dvorak

Von Reinhold Tietz

. . .  Und dann erklingt das Hauptwerk des nachmittags, die „Messe D-Dur“ op.86 von Antonin Dvorak in der 1887 erschienenen Erstfassung mit Orgelbegleitung.  . . . machtvoll steigernd singt der „Oratorienchor Schwandorf“ das feierlich getragene „Kyrie“, umrahmt damit das auch solistisch vorgetragene liebliche „Christe Eleison“.  . . .  Chor und Organist brillieren in der Verdeutlichung dieser musikalischen Facetten.  . . .  Das sehnsuchtsvolle „Agnus Dei“ wird vom Solistenquartett (Eva Müllerová (Sopran), Sylva Cmugrová (Alt), Petr Strnad (Tenor), Thomas Peter (Bass)) vorgetragen, das damit letztmalig in diesem Werk Dvoraks Fähigkeit, Schmerz in Tönen zu gestalten, eindrucksvoll vorführt.

. . .  Riesiger Beifall für eine großartige Leistung des Schwandorfer Oratorienchores, der Solisten und natürlich vor allem des Mannes, der das alles einstudiert hat und leitet:

Marek Vorlicek hat wieder einmal seine Fähigkeit, ein Konzert vorzubereiten und durchzuführen, glänzend nachgewiesen. Als Zugabe erklingt noch einmal der erste Teil des „Kyrie“.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 23. Mai 2013

MUSIK Der Oratorienchor Schwandorf sang erstmals mit dem „Khün Chor“ in Tschechien. Am 15. Juni tritt das „Orchester Grenzenlos“ in der Oberpfalzhalle auf.

SCHWANDORF Die Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung (KMK) baut ihre Zusammenarbeit mit den tschechischen Nachbarn weiter aus. So hat der Oratorienchor Schwandorf, der zu dem Verein gehört, erst kürzlich zusammen mit dem renommierten Prager „Kühn Chor“  den Musiksommer in Bor eröffnet.

. . .  Initiiert hatte den gemeinsamen Auftritt Marek Vorlicek, der beide Chöre leitet. Auf dem Programm standen Werke von Bach, Buxtehude und Marc Antoine Charpentier. Publikum und Kritik zeigten sich von dem Konzert begeistert. . . .  Nicht umsonst findet das nächste Konzert des Vereins als offizieller Beitrag zu den „Europa-Tagen der Musik“ des Bayerischen Musikrates statt: am 15. Juni tritt das „Orchester Grenzenlos“ in dem Kinder und Jugendliche aus Schwandorf und Domazlice gemeinsam spielen, in der Oberpfalzhalle auf.

Chorbrief : Schwandorf, den 10. Oktober 2013

Liebe Chormitglieder,

die Nachricht, dass Marek uns verlassen wird, war für uns alle ein Schock. Er wird uns fehlen – und zwar nicht nur seiner musikalischen Kompetenz wegen, sondern auch, weil er einfach ein feiner Mensch ist.  . . .  Er wird mit dem Chor bis Weihnachten weiterarbeiten und auch sonst Kontakt mit uns halten. . . . Apropos: Es war übrigens Marek selbst, der Wolfgang Kraus als seinen Nachfolger ins Gespräch gebracht hat. „Guter Mann, nicht ganz so gut wie ich, aber gut“, hat er Cornelia Horsch und mir in seiner typischen Art gesagt. . . .  Wolfgang Kraus ist mein Vorschlag als Chorleiter, das letzte Wort aber haben Sie. . . .  Schon jetzt möchte ich Ihnen sagen: Ich habe erhebliche Zweifel, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, aber ich weiß, dass es definitiv eines nach Marek gibt – ein anderes zwar, aber auch ein verdammt gutes für den Oratorienchor.

Ihr

Thomas Göttinger

Mittelbayerische  / SCHWANDORF / 12. November 2013

„Eine Hymne an das Lebenswerk von Professor Zilch“

MUSIK Zu seinem 85. Geburtstag gab es in der Stadtpfarrkirche St. Jakob ein Festkonzert von Schwandorfer Musikern für den Dirigent und Komponisten Josef Zilch.

Von Christine Röttenbacher

 . . .  Es war ein heiteres Konzert, von Schwandorfer Musikern für einen Schwandorfer Künstler, das sowohl den Empfänger des Konzertes, Josef Zilch, wie auch die Zuhörer restlos begeisterte. . . .  Um das Lebenswerk des Komponisten zu würdigen, war auch Mdl. Dr. Thomas Goppel in seiner Eigenschaft als Präsident des Bayerischen Musikrates gekommen. In seiner Laudatio nannte Goppel die zuvor vom Oratorienchor Schwandorf und der vhs-Jugendblaskappelle aufgeführte Türmerkantate eine „Hymne, die einem Gebet gleichkommt“.  . . .  Die kompositorische Schlichtheit, die Verbundenheit des Komponisten mit der Oberpfalz, die nachvollziehbaren modernen Elemente und Stimmungen, die Leidenschaft und Beschwingtheit des Werkes wurden in hervorragender Weise vom Oratorienchor und der vhs-Jugendblaskappelle unter der Stabführung des neuen Chorleiters Wolfgang Kraus hervorragend umgesetzt.  . . .  Ein letztes Mal stand der langjährige Leiter des Oratorienchors, Marek Vorlicek, vor seinen Sängern. Er wird, wie Göttinger bekanntgab, den Chor nicht mehr leiten – die Fahrten aus Tschechien zu den Chorproben seien zu aufwendig. Mit den Chichester Psalms (von Leonard Bernstein) gab der Chor alles an Stimmkraft, an Interpretationsfreude, Geschlossenheit und Begeisterung, die er für seinen scheidenden Chorleiter aufbringen konnte. Das Publikum spendete langanhaltenden Applaus.  . . .  Zum Schluss richtete Professor Zilch das Wort an seine Gäste.  . . .  Und eines wurde bei dem Konzert wieder deutlich: In Schwandorf wächst bereits die nächste Generation hervorragender Musiker heran, mit Dominik Rosenkranz (Knabensopran), der den Solopart sang, und Severin Huf an der Orgel.

Mittelbayerische  / SCHWANDORF / 18. November 2013

„Potenzial des Chores voll ausschöpfen“

MUSIK Wolfgang Kraus übernimmt die Leitung des Oratorienchors. Marek Vorlicek gibt den Dirigentenstab aus Zeitgründen ab.

Von Andrea Rieder

. . . Der tschechische Kirchenmusiker und Dirigent Marek Vorlicek hatte den Chor nach dem Tod Robert Schanders im Jahr 2010 kurzfristig und auf Zeit  übernommen – und, wie Thomas Göttinger heute sagt, den Chor davor bewahrt, in ein tiefes Loch zu fallen.  

. . . Die Unsicherheit ob das erneuten Chorleiterwechsels nach nur drei Jahren habe sich aber schnell wieder gelegt. Am Ende stehe vor allem viel Dankbarkeit für das, was Vorlicek für den Chor geleistet hat. Und die Freude über den neuen Dirigenten Wolfgang Kraus, Sohn des legendären Regensburger Domorganisten Eberhard Kraus.  . . . 

„Er ist ein hevorragender Organist und Dirigent. Und zudem ein sehr angenehmer Zeitgenosse“. . . .  Kraus studierte an der Fachakademie für katholische Kirchenmusik und Musikerziehung in Regensburg und im Aufbaustudium künstlerisches Orgelspiel an der Musikhochschule Stuttgart. Seit 1994 ist er Kirchenmusiker in Furth im Wald und seit 1997 zudem Regionalkantor für die Region Cham. Unter anderem leitet er den Chor „Collegium musicum Regensburg“ und das Vokalensemble „Cantamus“.


2014

Mittelbayerische  / SCHWANDORF / 20. Mai 2014

„Und es ward Licht“, jubelte der Chor“

KONZERT Die Sänger des Schwandorfer Oratorienchors führten Haydns „Die Schöpfung“ auf und versetzten die Zuhörer in Erstaunen und Begeisterung.

Von Christina Röttenbacher

SCHWANDORF.  . . .  „Mit Staunen steht das Wunderwerk“, jubelten die 70 Sängerinnen und Sänger der KMK-Chorgemeinschaft als wunderbarer, geschlossener Klangkörper, der bei den Zuhörern im Gotteshaus ehrfurchtsvolle Gänsehaut hinterließ. Sie schufen ein Tongemälde, das in Erstaunen und Begeisterung versetzte.

            Es war das Zusammenwirken eines großartig geschulten, kraftvollen und ausdrucksstarken Chores, der Solisten Gustavo Martin-Sánchez (Tenor als Erzengel Uriel), des hervorragenden Basstenors Thomas Peter als Erzengel Raphael und Adam, und der über jede gesangliche Schwierigkeit erhabenen Sopranistin Julia Jurgasch, die die Rolle des Gabriel und der Eva sang. Mit unter dem Dirigat von Wolfgang Kraus, der die Gesamtleitung des Konzertes innehatte, stand das Orchester aus Prag „Ensemble 18+“.

. . .  Die ausgewogenheit der Stimmen, die Klarheit und Natürlichkeit der Diktion, die fein und fundiert erarbeitete Abstimmung mit dem Orchester, das war Kunst an Haydns musikalischer Umsetzung der Schöpfungsgeschichte.  . . .  Es war ein Konzert, das erhört werden wollte. Und es wurde erhört, von einem Publikum, das sich nur zu gerne auf die Reize und Kostbarkeiten der Haydn-Komposition einließ und dieses dann mit überbordendem Applaus belohnte.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 25. November 2014

„Applaus für brilliantes A-Cappella-Debüt“

PREMIERE Der Schwandorfer Oratorienchor begeisterte 400 Zuhörer durch Chorgesang mit schwierigen Werken großer Meister und jungen Talenten.

Von Alfred Merl

. . .  Den musikalischen Reigen, der von der Barockzeit bis zur Romantik spannte, eröffnete der Chorleiter Wolfgang Kraus selbst und zeigte mit der „Aria Sebaldina“ von Johann Pachelbel seine außergewöhnlichen Qualitäten als Organist. . . .  Mit Severin Huf an der Orgel, Theresia Waldschmitt an der Querflöte und Hannah von Glasow am Cello waren junge Talente am Werk, die ihre musikalische Grundausbildung bei der Musikakademie Schwandorf absolviert hatten.

Wie weit sie seitdem schon auf der musikalischen Leiter emporgestiegen sind, zeigten sie unter anderem beim „Trio c-moll op. 149“ von Josef Gabriel Rheinberger, dessen Interpretation im harmonischen Zusammenklang der Instrumente, aber auch in beachtlichen Länge des Stücks nur Bewunderung hervorrufen kann.  . . .  Das sie (die A-Cappella-Chorwerke) zudem in dem historischen Kirchenraum (Stadtpfarrkirche St. Jakob) besondere Klangwelten erschließen, konnte man gerade beim Titelstück „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Johann Sebastian Bach, eindrucksvoll erleben. Der achtstimmige Gesang war wirklich ein Jauchzen, kraftvoll, freudig, erhebend – immer angespornt von dem souveränen Dirigenten. Dieser hat erst vor einem Jahr die Leitung des Chores übernommen und seine Verpflichtung erwies sich einmal mehr als Glücksfall für die Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung.  . . .  Mit dem unter die Haut gehende Abendlied „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“wurde das Publikum schließlich in die anbrechende Nacht entlassen.


2015

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 11. Mai 2015

KULTUR Der Schwandorfer Oratorienchor bereitet sich auf sein großes Mozart-Konzert vor, den Höhepunkt der Konrad-Max-Kunz-Tage.

Von Christina Röttenbacher

SCHWANDORF. Aus fast 50 Menschen, Charakteren und Temperamenten einen Chor zu formen erscheint fast unmöglich. Und doch schaffte es der Leiter des Oratorienchors der Konrad-Max-Kunz (KMK) Musikakademie, Regionalkantor Wolfgang S. Kraus mit leichter Hand, in kurzer Zeit die Individualisten zu einem ganzheitlichen Klangkörper zusammen zu führen.  . . .  Für das Abschlusskonzert der Konrad-Max-Kunz-Tage am 17. Mai in der Stadtpfarrkirche St. Jakob steht ein ganz besonderer, musikalischer Edelstein auf dem Programm: unter dem Konzerttitel „Laudate Dominum“ singt der Oratorienchor zwei Messvertonungen von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahr 1780.  . . .  Aber noch ist Probezeit . . .

. . .  Immer höher klettern die Stimmübungen, die gesungenen Zungenbrecher, um das „Werkzeug“ der Sänger auf die Arbeit vorzubereiten. Dann folgen Atemübungen, denn falsch gesetzte Atempausen sind dem Chorleiter ein Gräuel.

Die Männer sind unverzichtbar

Die Sopranistinnen und Altistinnen, die den größten Sängeranteil bilden, haben Artikulation und Modulation verinnerlicht. Unverzichtbar sind die fünf Männer im Chor, die Tenöre und Bassisten. Erst sie geben dem Klangbild Volumen und Tragkraft.  . . . Chorleiter Wolfgang Kraus setzt alle Mittel ein, um seine Sänger zu Höchstleistungen anzuspornen. Mit einer Hand dirigiert er, mit der anderen Hand begleitet er am Klavier, er singt und wedelt mit den Händen, „Dass hier Forte gesungen werden soll, steht sicher nicht nur bei mir im Blatt, sondern auch bei Ihnen. Also bitte forte. Und den Takt halten – 1-2-3-4.

            Diszipliniert folgen die Sänger den Anweisungen und tatsächlich, jetzt bekommen die Takte viel mehr Ausdruck und Strahlkraft und lassen schon erkennen, dass ein großartiges Konzert bevorstehen wird.  . . .  Getreu dem Motto „aus der Region für die Region“ wird das Konzert von Profimusikern aus der Schwandorfer Umgebung bestritten. Es bleibt also noch viel zu proben, um auch das letzte jublende „Amen“ richtig zu Geltung zu bringen.

Die Solisten sind Anne Bredow (Sopran), Eva Maria Summerer (Alt), Benjamin Popson (Tenor) und Peter Neff (Bass). Es singt der Oratorienchor Schwandorf, beglietet vom Orchester „Camerata Schwandorf“.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 19. Mai 2015

„Applaus für „gigantisches“ Hörerlebnis“

KULTUR Der Oratorienchor und das Orchester Camerata begeisterten mit ausdrucksstarken und einfühlsamen Interpretationen.

Von Christina Röttenbacher

SCHWANDORF. Der Kritiker ist geneigt, auf den Superlativ „gigantisch“ zurückzugreifen. Gigantisch die unter dem Titel „Laudate Dominum“ stehende kirchenmusikalischen Hauptwerken des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, die Vesperae Solennes de Confessore (KV 339), die Missa solemnis (KV 337) und die Kirchensonate KV 336. Gigantisch auch der Oratorienchor, der die vertonte Psalmentexte als einheitlich konzipierten Zyklus meisterhaft ausgedeutet hat.  . . .  einen voluminösen symphonischen Klang . . .

. . .  Ein Qualitätsnachweis des Chores, der das gesamte Konzert hindurch aufrechterhalten wurde und in Passagen wie den stark kontrastierenden Binnensätzen beatus vir und dem feierlich polyphonen Laudate pueri zum Ausdruck kam.  . . .  Als Festmesse für das Osterhochamt komponierte Mozart die „Missa solemnis“, ein weiteres Chorwerk mit Orchester und Solostimmen, das mit dem Chorbeherrschenden „Kyrie Eleison“ seinen Anfang nimmt und vom Chor wie den Solisten, der Sopranisitin Anne Bredow, der Mezzosopranistin Eva Maria Summerer, des Tenors Benjamin Popson und des Baritons Peter Neff von der milden Grundstimmung in interessante und überraschend lebhafte Stimmungskontraste geführt wurde. 

. . .  Mit einem überraschenden Soloauftritt brachte Dirigent Wolfgang Kraus eine weitere musikalische Stimmung in die Missa solemnis. Am Spinett begleitete er Chor und Orchester mit dem Psalm „Allein der Herr, du allein der Höchste“. Ein, um auf den Superlativ zurückzugreifen, „gigantisches“ Hörerlebnis. 

. . . Es waren der Reichtum, die Detailfeinheit und die formale, sich durch die Aufführung ziehende Kompaktheit des Gesamtwerkes, das Chor, Orchester und die Solisten unter der Leitung des Regionalkantors so einzigartig umzusetzen wussten. Eine Leistung, die das Publikum mit frenetischem, stehendem Applaus würdigte.


2016

Der Ostbayern Kurier / SCHWANDORF / Februar 2016

„Musikakademie, Chor und Theater“

Die Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung bereichert das kulturelle Leben in Schwandorf gleich dreifach

Von Hubert Süß

Schwandorf. Es ist ein kleines Zauber-Panoptikum hinter einer schmucken roten Fassade, nur einen Steinwurf von der Friedrich-Ebert-Straße entfernt, und doch ein bisschen versteckt. Die Konrad-Max-Kunz-Musikakademie besteht aus vielen verschachtelten, kleinen und großen Übungsräumen, Sälen und einer Bühne, die dank dunkler Gründerzeit-Möbilierung und liebevoller Gestaltung ein harmonisches Flair ausstrahlen.

            Die Akademie ist eine der drei Säulen, aus denen pfiffige und engagierte Leute wie Cornelia Horsch und Christina Fink-Rester dem Bayernhymnen-Komponisten einen imaginären kulturellen Tempel erbauen, der viele Jünger anzieht. Die weiteren Standbeine der „Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung e.V.“ sind der Oratorienchor und das SAD-Theater.

. . .  Als der inzwischen verstorbene Musikpädagoge und Dirigent Robert Schander die Akademie im Jahr 2000 ins Leben rief, prägte er sie zunächst klassisch.  . . .  Die neuen Ideen (Stilrichtungen wie Jazz oder Rock/Pop), die der im Herbst berufene künstlerische Leiter Peter Neff einbringt, erfreuen sich guter Nachfrage, sagt Cornelia Horsch. Generell habe Neffs Verpflichtung der Akademie noch einmal einen deutlich spürbaren Schub nach vorne gebracht – inhaltlich und organisatorisch.

            Einer von Neffs Schwerpunkten ist laut Fink-Rester die Ensemble-Arbeit.  . . .  Und hier setzen dann auch die ersten Wechselwirkungen zwischen den Säulen des „Kunz-Tempels“ ein. Das Erlernte lässt sich bei der Probenarbeit und den Auftritten des Oratorienchors trefflich verwenden, hier lassen auch die beiden Chefinnen ihre Stimmen hören.  . . .  „Wir haben Spaß an der Exaktheit“, beschreibt Cornelia Horsch und lobt Chorleiter Wolfgang Kraus.

            Beim letzten Oratorienchor-Konzert Ende des Vorjahres konnte die Akademie das komplette Orchester aus eigenen Reihen stellen.

. . .  Eine wesentlich schlichtere Unterkunft, die aber auch viel Atmosphäre bietet, genießt das SAD-Theater, das Fink-Rester leitet.

. . .  Die beiden Frauen versprühen viel Esprit, als sie ihre Projekte beschreiben. Der Zeitaufwand und das Herzblut, das sie in ihren virtuellen Kunsttempel stecken müssen, sei das Ergebnis der „Freude an dem, was dabei herauskommt“: Sei es im Chor, auf der Bühne, oder – in mehrfacher Hinsicht – hinter den Kulissen.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 07. Juni 2016

„Oratorienchor setzt den Höhepunkt der Kunz-Tage“

KULTUR Sänger und Orchester meistern die musikalische Herausforderung und begeistern ihr Publikum mit drei Werken der geistlichen italienischen Barockmusik.

Von Christina Röttenbacher

SCHWANDORF. Nicht die religiöse Verzückung deutscher Kirchenmusik des Barock hatte sich der Oratorienchor Schander für sein großes Konzert in der Stadtpfarrkirche St. Jakob zu eigen gemacht. Der Regionalkantor, Dirigent und musikalische Leiter des Schwandorfer Oratorienchores, Wolfgang Kraus, hatte für das diesjährige Konzert zum musikalischen Höhepunkt der Konrad-Max-Kunz-Tage heitere, fast opernhafte geistliche Barockmusik Italiens des 17. und 18. Jahrhunderts ausfindig gemacht und drei Werke unter dem Konzerttitel „Al’Italiana“ gegenübergestellt.

. . .  Auch Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller war sich bei seiner Begrüßung der gut 180 Zuhörer sicher, dass „ein hervorragendes Konzert zum Höhepunkt der Konrad-Max-Kunz-Tage“ zu erwarten sei. Musiksprachlich sensibel folgten Chor und Orchester dem Stab des Dirigenten. . . .  Es waren die kraftvolle Ausgewogenheit der Stimmen, die Klarheit der Diktion, die fein und fundiert erarbeitete Abstimmung mit dem Orchester und die kunstvollen koloraturreichen Soloparts, die in höchster musikalischer Qualität die Charakteristika der drei Werke eindrucksvoll gegenüberstellten.  . . .  Nur von kurzen Lobgesängen der Solostimmen Peter Neff (Bass), Rafal Zurakowski (Tenor), Sylwia Zlotkowska (Mezzosopran, Alt) und Julia Jurgasch (Sopran) umrahmt, gelang der hervorragende musikalische Brückenschlag vom klassischen Barock zu unerhörten, modernen Tonfolgen und Harmonien der sich ankündigenden Klassik.

Begeistertes Publikum

Noch deutlicher wurde die Abkehr strenger, barocker Kirchenmusik hin zur heiteren, gefühlvollen Musikrichtung beim letzten Werk, dem „Te Deum“ in D von Niccolo Jommelli . . . Den Hauptpart hatte auch hier der Chor zu tragen, dem sich das Orchester Camerata in grandioser Weise anpasste und zu wahren Höhenflügen führte.

            Die Musiker, die all ihr Können in das Konzert gelegt hatten, trafen auf ein interessiertes und musikalisch gebildetes Publikum – wie der rauschende Schlussapplaus mit stehenden Ovationen bewies, der die Musiker zu einer Zugabe bewegte.

Rundschau / (rs.) / SCHWANDORF / 9. November 2016

„Von den Freuden der Liebe“

Beim Herbstkonzert des Oratorienchors gibt auch der neue Kompositionslehrer Graham Buckland sein Debüt in Schwandorf.

Schwandorf (rs.) Der Schwandorfer Oratorienchor wandelt in seinem Herbstkonzert auf den Spuren der Liebe. Am 12. November erklingt in der Spitalkirche weltliche Vokalmusik von der Renaissance bis zur Romantik. Unter der Leitung von Wolfgang Kraus haben die Sängerinnen und Sänger Liebeslieder von John Dowland über Orlando di Lasso bis hin zu Josef Gabriel Rheinbergers „Liebesgarten“ einstudiert.

. . .  Mit Liedern von Dowland und Robert Schumann wird der Leiter der Musikakademie und ausgebildete Opernsänger Peter Neff das Konzert bereichern. Am Flügel begleitet wird er dabei von Graham Buckland. 

. . .  Graham Buckland wird ab dem neuen Schuljahr das Fach Komposition unterrichten. Damit ist die Musikakademie Schwandorf die einzige Musikschule im Landkreis, die über ein solches Angebot verfügt. Darüber hinaus wird Buckland in den Räumen des Gymnasiums klassischen Klavierunterricht erteilen.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 16. November 2016

„Ein Konzertabend im Zeichen der Liebe“

KULTUR Der Oratorienchor trat mit einem abwechslungsreichen Programm in der Spitalkirche auf.

Von Nina Brolich

SCHWANDORF. Von Orlando di Lasso bis Robert Schumann, im vierstimmigen Chor sowie Solo mit Pianobegleitung – der Schwandorfer Oratorienchor bot bei seinem Herbstkonzert ein vielfältiges Programm. Gemäß dem Titel der Veranstaltung „Im Liebesgarten“ drehten sich die Stücke um den Themenkomplex „Liebe“. 

. . .  Chorleiter Wolfgang Kraus spielte auf dem Klavier zwei rein instrumentale Stücke und begleitete bei drei von Dowlands Stücken den Baritonsolisten Peter Neff. Der ausgebildete Opernsänger leitet seit 2015 die Schwandorfer Musikakademie. Durch seine Stimmgewalt gelang es ihm, große Emotionen zu transportieren. Auch der Chor sang drei von Dowlands Liedern. Im Anschluss gaben die Sänger und Sängerinnen noch das italienische Madrigal „Matona mia cara“ des Renaissancekomponisten Orlando di Lasso zum Besten.

Nach der Pause wagte man einen  musikalischen Zeitsprung in die Epoche der Romantik. Aufs Neue brillierte Neff, der fünf von Robert Schumann vertonte Werke aus h

Heinrich Heines „Buch der Lieder“ sang. Diesmal begleitete ihn Graham Buckland virtuos am Flügel.

. . .  Rheinbergers „Nachtgesang“ bildete den fulminanten Abschluss des Abends. Das Publikum belohnte die Musiker mit begeistertem Applaus. Zwischen den einzelnen Abschnitten trug Chormitglied Daniela von Glasow-Kalischeck kurze Gedichte vor.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 10. bzw. 11. Dezember 2016

„Verein hofft auf Lösung für Akademie“

KULTUR Die KMK-Fördervereinigung vertraut auf den bewährten Vorstand und zieht eine positive Bilanz. Die Musikakademie bleibt jedoch das „Sorgenkind“.

SCHWANDORF. Wenig turbulent verliefen die regulären Neuwahlen bei der Konrad Max Kunz-Fördervereinigung. Die komplette Vorstandschaft stellte sich wieder zur Verfügung und wurde einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Breiteren Raum nahm dagegen die Diskussion um einen möglichen Umzug der Musikakademie in ein städtisches Gebäude ein. Vorsitzende Cornelia Horsch berichtete über die Aktivitäten der drei Vereinssparten.

. . .  Während hier (Oratorienchor und SAD-Theater) alles zum Besten steht, bleibt die Musikakademie das „Sorgenkind“ des Vereins. Die personellen Entscheidungen der Vergangenheit haben sich nach Aussage von Cornelia Horsch „als goldrichtig erwiesen“.

. . .  Es werden nahezu alle Fächer einschließlich Gesang unterrichtet, und die Musikakademie erfüllt alle Anforderungen der Bayerischen Sing – und Musikschulverordnung.

            Diese hohen Qualitätsstandards zu halten, kostet natürlich Geld und da fängt das Problem an. Laut Kassenverwalterin Claudia Allwang-Wopper ist der Musikschulbetrieb defizitär, die ungedeckten Kosten müssen wie in der Vergangenheit durch Spenden gedeckt werden. Deshalb sind die Verantwortlichen schon seit Jahren mit der Stadt Schwandorf im Gespräch, um mögliche Lösungen zu finden. 

. . .  Bürgermeisterin Roidl und KMK-Mitglied Kurt Mieschala erklärten bei der Versammlung jedoch übereinstimmend, dass die Stadträte einer solchen Lösung „parteiübergreifend positiv gegenüber stehen“. Ein Beschluss sei jedoch „aufgrund einer mißverständlichen Formulierung in der Beschluss-vorlage“ nicht möglich gewesen.

Von Seiten einiger Mitglieder wurden auch kritische Stimmen laut. Viele finden es unverständlich, dass eine Stadt wie Schwandorf „es nicht für nötig hält, eine Musikschule, die ja eine wertvolle Bildungseinrichtung ist, zu fördern. 

. . .  Bürgermeisterin Roidl betonte den hervorragenden Ruf der Konrad Max Kunst-Fördervereinigung. „Alles, was Sie machen, hat Qualität und genießt hohes Ansehen“, sagte sie und dankte den Verantwortlichen für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Die 2. Bürgermeisterin zeigte sich überzeugt, dass es für die Musikakademie eine zufriedenstellenden Lösung geben werden.


2017

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 29. Mai 2017

„Ein Trauergesang voller Hoffnung“

FINALE Zum Abschluss der Konrad Max Kunz-Tage vereinten sich Laienchöre und Profimusiker zu einer stimmungsvollen Aufführung des „Requiems“ von Brahms.

Von Renate Ahrens

SCHWANDORF. Ein stimmgewaltiges musikalisches Erlebnis war der krönende Abschluss der Konrad-Max-Kunz-Tage in der Oberpfalzhalle vielstimmig, nämlich mit über 100 Sängerinnen und Sängern, erklang „Ein Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Wer dachte, ein solches Werk passe vielleicht nicht an einem sonnigen Frühlingsabend, wenn draußen das Leben pulsiert und die Vögel zwitschern, sah sich schnell eines Besseren belehrt.

. . . Unter der Leitung von Wolfgang Kraus waren neben rund 50 Sängern des Oratorienchors auch das Collegium musicum aus Regensburg und der Kirchenchor Mariä Himmelfahrt aus Furth im Wald beteiligt. Begleitet wurden sie vom Orchester der Konrad-Max-Kunz-Tage.

. . . Die Sätze drei und fünf beginnen mit einer Solostimme. Peter Neff sang von der Vergänglichkeit, ebenso berührend wie Julia Jurgasch, die ihren Einsatz im fünften Satz hatte und deren Text Trost versprach.

. . . Eine Besonderheit ist das große Orchester, das eigens für die Konrad-Max-Kunz-Tage zusammengestellt wurde. Es handelt sich dabei um professionelle Musiker, vor allem Mitglieder des Orchesters des Collegium musicum Regensburg. Die Mitwirkenden verstanden es, die Zuhörer zu berühren.

            Dramatisch ging die Musik ihrem Ende entgegen und das entrückte Finale setzte mit „Selig sind die Toten“ ein. . . . Die Zuhörer bedankten sich für diesen grandiosen Abschluss der Konrad-Max-Kunz-Tage und für ein gefühlvolles Konzert mit einem langen Applaus.

Kultur und Magazin / SCHWANDORF / 29. Mai 2017

„Mitfühlende Darstellung“

Im Rahmen der Konrad-Max-Kunz-Tage 2017 findet in der Oberpfalzhalle ein großes Konzert mit Chor und Orchester statt.

Von Reinhold Tietz

SCHWANDORF. „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“ – ein ganz anderer Einstieg in ein musikalisches Toten-Gedenken als in den vielen sonstigen Totenmessen. „Ein Deutsches Requiem“ hat Johannes Brahms 1868 geschrieben, im klaren Unterschied zum lateinischen „Requiem“, wie es etwa Wolfgang Amadeus Mozart,

Hector Berlioz oder später (1874) Giuseppe Verdi verfasst haben. In der Oberpfalzhalle wird dieses andere Requiem vom Oratorienchor, dem Chor des Collegium musicum Regensburg, dem Kirchenchor Mariä Himmelfahrt Furth im Wald und dem Orchester der Konrad-Max-Kunz-Tage unter bewährter Leitung von Wolfgang Kraus aufgeführt. Julia Jurgasch (Sopran) und Peter Neff (Bariton) singen die Solopartien. Da in dem Werk nicht die furchterregende Darbietung des Weltengerichts „Dies irae“ im Vordergrund steht, bestimmen hauptsächlich  getragene Stimmungen, die den Chören jede Menge Stimmentfaltung bieten, den Charakter des Werks.

. . . Eine Glanzleistung der Chöre, die verschiedenen Stimmungen glaubhaft hörbar zu machen. Im 3. Satz setzt eine demutsvolle Bitte des Baritons diesen Gedankengang fort. Peter Neff singt tief empfunden: „Herr, lehre mich doch . . . „, worauf der Chor letzlich tröstend meint: „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand“, was in einer Fuge über einem großen Orgelpunkt von Kontrabässen, Posaunen und Pauke erklingt. . . .

Glanzleistung der Chöre

„Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Sabaoth“ stimmen die Chöre voller Freude an. Im 5. Satz singt Julia Jurgasch verklärend „Euer Herz soll sich freuen“ und der Chor meint beruhigend „Ich will euch trösten“. . . . Der Satz . . . „Herr, du bist würdig . . . „. Eine weitere Meisterleistung der Chöre.

. . . Selbst wenn der Zusammenklang zwischen Chören und Orchester einige wenige Male etwas ungenau bleibt, insgesamt ist eine Aufführung gelungen, die dem Charakter des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms voll entspricht.


2018

Mittelbayerische / / SCHWANDORF / 03. bzw. 04. März 2018

„Singen und Zuhören ist Glück“

MUSIK Der Oratorienchor Schwandorf probt das „Stabat Mater“ von Joseph Haydn – ein Werk um Leid und Klage, aber auch voller Zuversicht.

Von Renate Ahrens

SCHWANDORF. „Singen bedeutet für mich einfach Glück. Es ist schön für die Seele“. Ein Leben ohne Musik könnte sich Hannah von Glasow, die Jüngste der 48 Mitglieder im Oratorienchor Schwandorf, nicht vorstellen. In der Gemeinschaft auf der Bühne zu stehen, das Stück vorzutragen, das man lange zusammen geübt hat – dieses Erlebnis könne man nicht beschreiben.

            Chorleiter Wolfgang Kraus versucht, dieses Phänomen in Worte zu fassen: Man gebe beim Singen etwas sehr Persönliches von sich und schenke es anderen Menschen. Sogar die Persönlichkeit eines Menschen an sich definiere sich zu einem großen Teil über die Stimme. Wenn man diese gut einzusetzen wisse, so Kraus, mach das viel von seiner Ausstrahlung aus – das Wort „Person“ komme aus dem Lateinischen und bedeute „durchklingen“.

. . . Zum Auftakt der Konrad-Max-Kunz-Tage führt der Chor das „Stabat Mater“ von Joseph Haydn auf. Nur ein einziges Mal, nämlich – und doch lohne sich die Mühe. „Es ist dann zwar zu Ende, aber das Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben, bleibt. Und es kommt ja auch wieder etwas Neues“, sagt von Glasow und freut sich schon jetzt.

            Der Chor hat nun bereits mit der Probe angefangen und singt sich mit der Tonleiter ein. . . . „Die Achtelnote etwas leiser“, sagt Wolfgang Kraus am E-Piano und lobt: „Der Sopran ist jetzt viel besser“.

. . . Das Orchester „Camerata Schwandorf“ mit seinen professionellen Musikern aus der Region wird die Sänger bei der Aufführung begleiten . . .

. . . Natürlich geht es bei diesem Passionskonzert um Leid und Klage, aber auch um Trost. Genau davon sollen die Zuhörer einen Eindruck bekommen, das ist dem Chorleiter wichtig. „Haydn will Zuversicht vermitteln, also das Herzstück des Glaubens“, sagt er (Wolfgang Kraus) den Sängern eindringlich. „Bitte ganz fröhlich klingen!“ Kurz und knapp sind seine Anweisungen, und sehr präzise. Jeder gibt sichtlich sein Bestes.

Chorleiter ist beeindruckt

Der Oratorienchor, der im Jahr 2000 gegründet wurde, beeindrucke ihn sehr, sagt Kraus in der Pause. Jeder Sänger würde sich auf ein ganz besondere Weise engagieren.

Kultur & Magazin / SCHWANDORF / 20. März 2018

„Berührender Auftakt mit „Stabat Mater““

Düster, schmerzvoll und intensiv: Konrad-Max-Kunz-Tage mit Chor- und Orchesterkonzert in Stadtpfarrkirche eröffnet

Von Reinhold Tietz

. . . Schmerzlich intensiv

Viele Besucher erwarten gespannt den Beginn des Eröffnungskonzerts zu den Konrad-Max-Kunz-Tagen in diesem Jahr. Es erklingt das selten gespielte „Stabat Mater“ (1767) für Solisten, Chor und Orchester von Joseph Haydn. Diese Intensität des Beginns wird fortgesetzt und von allen Interpreten das ganze Werk hindurch gepflogen.

. . . Die Solisten sowie der Chor bitten beeindruckend „lass mich mit dir klagen“. Dem Dirigenten Wolfgang Kraus gelingt es, die Soloarien ebenso wie die umfangreichen Ensemblenummern musikalisch glaubhaft und mitfühlend darzustellen und genauestens zu leiten.

Grandiose Schlusspartie

. . . Schliesslich stimmen alle ein festigendes und beschwörendes „Amen“ an und damit endet ein Werk mit intensiv dargebotenen beeindruckenden christlichen Anschauungen.

            Das „Stabat Mater“ ist, soweit man weiß, das erste größere Musikwerk des Komponisten mit kirchlichem Inhalt. Gekonnt erscheint der gegebene Wechsel zwischen schmerzvollen verhaltenen Abschnitten und raschen, einen guten Ausgang verheißenden Passagen in der Abfolge der Musiknummern. So wirkt das Werk den jeweils dargestellten Gefühlen verpflichtet und beeindruckt in einer so gekonnten Darstellung wie in der Jakobskirche besonders stark.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 20. März 2018

„Auf die Osterzeit eingestimmt“

KULTUR Oratorienchor, vier Solisten und das Orchester Camerata eröffnen in St. Jakob die Konrad-Max-Kunz-Tage.

Von Renate Ahrens

SCHWANDORF. Einen grandiosen Auftakt der Konrad-Max-Kunz-Tage erlebten knapp 200 Besucher bei „Stabat Mater“ von Joseph Haydn in der St. Jakob-Kirche. Von der ersten Sekunde an wurde man in den Bann der gefühlvoll vorgetragen Passionsgeschichte gezogen, die vom Schmerz der Mutter Maria um ihren gekreuzigten Sohn handelt. Der Oratorienchor Schwandorf, vier Solisten und das Orchester Camerata boten musikalischen Hochgenuss und eine wunderbare Einstimmung auf die Osterzeit.

Vier Profisänger dabei

Die Musiker verstanden es, den Inhalt, nämlich Trost, Leid und Klage, zu vermitteln. Neben sehr schmerzvollen, langsamen Stücken gibt es darin aber auch heitere Teile – trotz aller Dramatik und Trauer ist die Zuversicht zu spüren, die das Werk vor allem vermitteln will. Die Zuhörer lauschten berührt. Die vier Profisänger Anne Bredow (Sopran), Eva Maria Summerer (Mezzosopran), Sebastian Köchig (Tenor) und Peter Neff (Bariton) wechselten sich mit dem Chor ab und wurden vom Orchester mit der großen Streicherbesetzung begleitet. Erneut ist der Schwandorfer Oratorienchor seinem hervorragenden Ruf gerecht geworden. „Ich habe nicht gemerkt, dass es Laien waren. Oft sind Profis nicht so gut“, lobt Anne Bredow nach dem Konzert beeindruckt. „Der Chor hat einen angenehmen, runden Klang und ist einfach unkompliziert“. Chorleiter und Dirigent Wolfgang Kraus ist nach dem minutenlangen, begeisterten Applaus der Zuhörer sichtlich gerührt und strahlt erleichtert. „Ich bin sehr zufrieden. Das lange Üben hat sich gelohnt. Es war eine ideale Besetzung und ein Genuss, sie zu dirigieren“.

. . . Das nächste Stück für den Herbst steht bereits fest: Cantus Missae von Josef Gabriel Rheinberger. Die nächste Probe findet am 22. März um 19 Uhr im Haus des Guten Hirten statt; Infos unter Tel. (0171) 2 10 92 30.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 22. bzw. 23. September 2018

„Die leisen und die lauten Töne“

KONZERT Der Oratorienchor Schwandorf und der Projektchor Nabburg wagen sich gemeinsam an die anspruchsvolle Messe „Cantus Missae“.

Von Sophia Rothut

. . . Begabung zum Hören ist wichtig

Der Oratorienchor freut sich immer über Musikbegeisterte, die mitmachen wollen. Singen könne prinzipiell jeder. „Die Begabung zum Hören muss da sein“, sagte Wolfgang Kraus. Durch das ständige Beschallen mit Tönen und Geräuschen im Hintergrund achten aber viele Menschen nicht mehr auf genaues Zuhören, so der Chorleiter. Wenn man Noten lesen könne und zum Besispiel auch ein Instrument spiele oder bereits Singerfahrung gesammelt habe, sei das natürlich vom Vorteil. Um den Chorgesang auszuprobieren, sei jeder eingeladen, an einer Probe teilzunehmen. . . . Es wird klar, dass harte Arbeit hinter einem Konzert steckt. An jeder Passage wird bis ins kleinste Detail gefeilt und einige Sänger machen sich Notizen. Der Chor probt „Cantus Missae“ schon etwa seit April . . . Die Besonderheit an der Messe von Rheinberger ist, dass sie achtstimmig sowie doppelchörig (und A-Cappella) gesungen wird.

            . . . Der zweite Part, der gerade „Cantus Missae“ einübt, ist der Projektchor Nabburg unter der Leitung von Jonathan Brell. Die Initiative zum gemeinsamen Chorprojekt ging von ihm aus: . . . Prinzipiell studieren die beiden Chöre ihre Teile getrennt voneinnder ein, es fanden aber bereits zwei gemeinsame Proben statt, eine dritte Generalprobe ist auch schon anberaumt.

. . . Das komplette Stück hören die Sänger bei den gemeinsammen Proben zum ersten Mal. „Das wird spannend. Es hat sehr gut funktioniert“, verrät Kraus.

„Laut singen kann jeder. Piano, das leise Singen, ist das Besondere . . . „

 Nabburg / 18. Oktober 2018

„Beeindruckender Klangerlebnis“

Zwei Chöre verschmelzen zu einem harmonischen Ganzen. Sie beeindrucken mit großartiger Klangfülle in der Stadtpfarrkirche.

Nabburg. (twi) Die berühmte A-Cappella-Messe „Cantus Missae“ des bayerischen Hofkomponisten Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) stand im Miittelpunkt eines besonderen Konzertereignisses. Der „Projektchor St. Johannes Nabburg“ des Nabburger Kirchenmusikers Jonathan Brell und der „Oratorienchor Schwandorf“ unter der Leitung von Wolfgang Kraus vereinigten sich zu einem Gesamtchor mit beachtlichem Klangvolumen.

Das Programm beinhaltete zusätzlich folgenden Werken:

Nabburger Projektchor –

„Vexilla regis“ von Anton Bruckner (1824-1896)

„Northern Lights“ (2008) des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo (geb. 1978)

Oratorienchor Schwandorf –

„Alma Redemptoris Mater“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594)

„Ave Maria“ aus dem 8. Jh von Sergej Rachmaninow (1873-1943)

Beide Chöre –

„Ave maris stella“ des norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843-1907)

———————————————-

. . . Als Konzerthöhepunkt vereinigten sich nun die Chöre  unter der Leitung Jonathan Brells zur Darbietung der achtstimmigen, doppelchörigen A-Cappella-Messe „Cantus Missae“ des Komponisten J. G. Rheinberger, die oft als die schönste reine Vokalmesse des 19. Jahrhunderts bezeichnet wird. In der Messe wird die ganze Bandbreite der doppelchörigen Kompositionstechnik sichtbar, vom alternierenden Vortrag der Chöre bis zur achtstimmigen Polyphonie.

            Dem Chor gelang es, die sechs unterschiedlichen Sätze von hohem Schwierigkeitsgrad mit großer Ausdrucksbreite in der chorischen Dynamik, vom leisesten Pianissimo bis zum lautesten Fortissimo, in allen Stimmlagen strahlend wiederzugeben. Dabei gefielen besonders auch die Ausgewogenheit der weiblichen und männlichen Stimmen und die Intonationsicherheit des Chores.

            In der gut gefüllten Stadtpfarrkirche verabschiedete sich der Chor unter großem Beifall mit dem „Abendlied“ Joseph Haydns als Zugabe für die begeisterten Zuhörer. 


2019

rundschau / (rs) / SCHWANDORF / 27. März 2019

„Mythen ranken sich um Requiem“

Der Schwandorfer Oratorienchor präsentiert in der St. Jakobs-Kirche Mozarts letzte Komposition.

Schwandorf (rs). Die Konrad-Max-Kunz-Tage 2019 werden am 7. April um 17 Uhr mit einem großen Konzert in der Pfarrkirche St. Jakob eröffnet. Der Oratorienchor Schwandorf singt zusammen mit dem Collegium musicum aus Regensburg das berühmte Requiem in d-Moll KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart.

. . . Es gibt wohl kaum ein Musikstück, um das sich so viele Legenden gebildet haben, wie das berühmte Requiem. Mozarts letztes Werk, das er kurz vor seinem Tod geschaffen hat, berührt durch seine Dramatik und Klangschönheit.

. . . Der Oratorienchor hat sich für das anspruchsvolle Werk Verstärkung aus Regensburg  geholt und bringt das Mozart-Requiem passend zum österlichen Festkreis in der Pfarrkirche St. Jakob zusammen mit dem Orchester Camerata Schwandorf und namhaften Solisten zur Aufführung. . . Die Gesamtleitung hat Wolfgang Kraus.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 08. April 2019

„Mozart-Requiem in Kirche aufgeführt“

KONZERT Oratorienchor, Collegium musicum Regensburg, das Orchester „Camerata Schwandorf“ und Solisten traten in der Jakobskirche auf.

Von Rudolf Hirsch

SCHWANDORF. Die Karten für das Mozart-Requiem am Sonntag in der Jakobskirche waren schon im Vorverkauf vergriffen. Kein Wunder, gehört das Werk zu den eindrucksvollsten in der Musikgeschichte. Für die 85 Mitwirkenden des Oratorienchors, des „Collegium musicum Regensburg“ und des Orchesters „Camerata Schwandorf“ war das Meisterstück des berühmten Komponisten eine Herausforderung, die sie mit Bravour lösten.

Leiter Wolfgang Kraus hatte sich vier professionelle Gesangssolisten als Ergänzung und Verstärkung dazu geholt. Zweite Bürgermeisterin Ulrike Roidl begrüßte die Besucher und eröffnete gleichzeitig die diesjährigen Konrad-Max-Kunz-Tage.

Das Konzert begann mit zwei Instrumentalstücken. Organist Andreas Sagstetter (Waldsassen) ließ sich beim Orgelkonzeert B-Dur mit dem Titel „Certamen musicum“ des Komponisten Marianus Königsperger (1708-1769) vom Orchester „Camerata Schwandorf“ begleiten. Für die Mitglieder des Oratorienchores der Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung war das anschliessende Mozart-Requiem deshalb so berührend, weil sie es schon einmal 2010 zum Gedenken an ihren Gründer Robert Schander gesungen haben.

. . . „Das Werk ist spannend, eindrucksvoll und genial“, sagt Wolfgang Kraus. Es sei gut durchdacht und harmonisch, einfach ein Klassiker. (…) Den Chorgesang ergänzten vier Solisten. Sopranistin Christel Erkes (Regensburg), Mezzosopranistin Areúm Lee (Südkorea/Regensburg), Tenor Sebastian Köchig (Nürnberg) und Bassist Manuel Winckhler (München).

. . . Das Orchester „Camerata Schwandorf“ besteht aus Streichinstrumenten, einer Continuo-Orgel, Bläsern und Pauken. Die für die Auswahl der Musiker nötigrn Kontakte knüpfen Stefanie und Hermann Heinrich. Sie engagieren Musiker, die in Spieltechnik und Klangempfinden eine gemeinsame musikalische Sprache sprechen und so einen auf den Chorklang des Schwandorfer Oratorienchores abgestimmten Klangkörper bilden.

Mittelbayerische / SCHWANDORF / 25. November 2019

„Konzert begeistert Publikum“

MUSIK Der Oratorienchor Schwandorf führte zusammen mit dem Collegium musicum Regensburg Barockmusik von Vivaldi auf.

Von Jasmin Schießl

SCHWANDORF. . . . Eine kleine Auswahl aus dem abwechslungsreichen Schaffen des Venezianers wurde am Christkönigssonntag in einem eineinhalb stündigen Chorkonzert unter der Leitung von Wolfgang Kraus geboten. Dabei sang der Oratorienchor Schwandorf zusammen mit dem Collegium musicum Regensburg in der Pfarrkirche St. Jakob.

. . . (Wolfgang Kraus) begleitete, neben Thomas Dieter Falk selbst zwei der Stüücke auf der Orgel.

. . . Die rund 70 bestens geschulten Stimmen der beiden Chöre wurden neben der Orgel von einem kleinen aber ausdrucksstarken Orchester begleitet. Die Veranstaltung begann mit dem festlichen Konzert in C-Dur für zwei Trompeten und Orgel, welches von den beiden Trompetenspielern, Mathias Achatz und Lukas Bruckmeyer vorgetragen wurde. Gleich danach kam die Arie „Vedró con mio diletto“ aus der Oper „Il Giustino“ für Sopran und Orgel, gesungen von Manuela Falk. Mit ihrer klaren und gefühlvollen Stimme verzauberte sie das Publikum innerhalb von Sekunden und war ein Höhepunkt der Aufführung.

            Ein weiteres Highlight war das Gloria in D-Dur für zwei Solostimmen, vierstimmigen Chor und Orchester. Die Bandbreite von Stimmungen und Gefühlen wurde hervorragend vom Chor und den beiden Solistinnen, Manuela Falk (Sopran) und Lucy Frank (Alt) wiedergegeben.

. . . Der Oratorienchor Schwandorf und der Chor des Collegium musicums Regensburg mit den Solokünstlerinnen Manuela Falk (Sopran) und Lucy Frank (Alt) überzeugten mit klaren Stimmen und Strahlkraft. Gepaart mit einer überzeugenden und konzentrierten Leistung des Orchesters gelang eine fesselnde Darbietung von Vivaldis schönsten Kirchenwerken.


2020

Am 12. Januar 2020 fand in der St. Albert Magnus Kirche in Regensburg eine Wiederholung des Konzerts vom 24. November 2019 als Weihnachtskonzert der Gemeinde St. Albertus Magnus statt. Pfarrer Humbs würdigte, nach dem lang anhaltenden Applaus die Leistung aller Beteilgten – vor allem Chorleiter und Dirigent Wolfgang Kraus und hofft, dass im Jahr 2021 ein Wiedersehen stattfinden wird.-

März 2020

Zurzeit wütet das Virus COVID-19 global. Wegen der notwendigen Ausgangseinschränkung wurden alle Versammlungen und Veranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt: Stand 19.04.2020.